Am Schöneberger Südgelände können jetzt zusätzliche Flächen als Kleingärten genutzt werden.
Christiane Heiß (Grüne), Bezirksstadträtin in Tempelhof-Schöneberg, hat dem Bezirksverband der Kleingärtner Schöneberg-Friedenau e.V. neue Flächen zur Nutzung als Kleingärten übergeben. Auf den Flächen richtet der Kleingartenverband neue Parzellen ein, die zukünftig als Erholungsraum und grüne Oase genutzt werden können.
Die erste Fläche liegt auf dem Gelände der ehemaligen Schank- und Speisewirtschaft (rund 750 Quadratmeter ) im Koloniebereich “Grüne Aue” am Asternweg. “Die Fläche wurde bereits durch die Pächter zu kleingärtnerischen Zwecken hergerichtet”, heißt es aus dem Bezirksamt. Dort sind vier neue Parzellen im Zentrum des Schöneberger Südgeländes entstanden.
273 Quadratmeter für Kolonie “Spreewald”
Eine weitere Fläche befindet sich am Matthäifriedhofsweg. Hierbei handelte es sich um eine ehemals versiegelte Fläche, die ebenfalls durch den Pächter zu kleingärtnerischen Zwecken mit zwei neuen Parzellen hergerichtet wurde. Das Gelände eines ehemaligen Gartenbedarfshandels wurde bis Ende 2019 durch die Gärtnerei genutzt. Die 273 Quadratmeter große Fläche wurde an die bestehende Kolonie “Spreewald” angegliedert.
“Gerade in Zeiten, wo wir leider auch Kleingartenflächen für die soziale Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen aufgeben müssen, freut es mich besonders, dass wir hier einen kleinen Ausgleich schaffen konnten, um den Menschen des Bezirks Raum für Erholung und eine grüne Oase anbieten können”, erklärte Heiß. “Kleingärten sind nicht nur ein Ort für den Gemüse- und Obstanbau – sie sind ein wichtiger Bestandteil für unser Stadtklima.”
82 Prozent der Kleingärten bleiben erhalten
In Berlin gibt es derzeit 877 Kleingartenanlagen mit 70.953 Parzellen auf rund 2.900 Hektar. Von der Gesamtfläche sollen insgesamt 82 Prozent dauerhaft erhalten bleiben. Dazu zählen auch die Kolonien “Grüne Aue” und “Spreewald”. Für weitere 9,4 Prozent (6.934 Parzellen in 149 Kleingartenanlagen) hat der Berliner Senat den Bestandsschutz im vergangenen Jahr bis 2030 verlängert. Dazu zählen die Kleingartenanlagen Albrechtshöhe, Papestraße und elf weitere Standorte in Tempelhof-Schöneberg. Die komplette Liste des Senats kann hier eingesehen werden.
Der Kleingartenentwicklungsplan sieht zudem vor, dass voraussichtlich rund 0,5 Prozent der Gesamtfläche bis 2030 für den steigenden Bedarf an Schulen, Kitas, Sportplätzen oder anderen sozialen Einrichtungen in Anspruch genommen werden. Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Flächen für soziale und verkehrliche Infrastrukturmaßnahmen.
Laubenbesitzer tragen Kleingärten symbolisch zu Grabe
Diese Entwicklung betrifft auch Tempelhof-Schöneberg. Ende vergangenen Jahres musste die „Morgengrauen“-Kolonie an der Eisenacher Straße in Tempelhof der Baustelle für eine neue Schule weichen. Laubenbesitzer trugen ihre Kleingärten symbolisch zu Grabe.
Text: red/nm, Symbolbild: IMAGO/snapshot