Das Bündnis will den Schutz pflegebedürftiger Menschen verbessern. Bild: IMAGO/Werner Lerooy
Das Bündnis will den Schutz pflegebedürftiger Menschen verbessern. Bild: IMAGO/Werner Lerooy

Pflegebedürftige bekommen alles, was sie brauchen: leider keine Selbstverständlichkeit. Ein neues Netzwerk geht gegen Missstände vor.

Das Netzwerk Gewaltfreie Pflege setzt sich für eine sichere, würdevolle und gewaltfreie Pflege in Berlin ein. Hier stehen diverse Ansprechpersonen und niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung, egal ob konkrete Verdachtsmomente bestehen, private Pflegepersonen an die Belastungsgrenze kommen oder man sich selbst unzureichend gepflegt fühlt. Darauf weist das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gemeinsam mit der Berliner Polizei hin.

Wenn Anhaltspunkte für Gewalt oder Vernachlässigung bestehen, steht die Berliner Polizei jederzeit schriftlich oder mündlich (auch anonym) zur Verfügung. Und zwar bei jedem Polizeiabschnitt, online über die Internetwache oder direkt bei der zuständigen Fachdienststelle im Landeskriminalamt:

(030) 46 64 91 25 55
LKA123@polizei.berlin.de

In akuten Fällen sollte die gängige Notrufnummer 110 gewählt werden.

Bessere Bedingungen

„Mir ist es wichtig, Älterwerden und Alter als Bestandteil des Lebens zu akzeptieren“, sagt Tim Richter, Bezirksstadtrat in Steglitz-Zehlendorf. „Wir sollten uns dafür einsetzen, so lange wie möglich den Betroffenen das Wohnen in den eigenen vier Wänden und in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen.“

Dies fordert der CDU-Politiker angesichts des mit zunehmendem Alter steigenden Risikos der ambulanten oder gar stationären Pflege.Gleichzeitig müssten ihm zufolge die Bedingungen dafür geschaffen werden, das breite und vielfältige Angebot an stationären und ambulanten Hilfsangeboten in Steglitz-Zehlendorf zu erhalten und auszubauen. Dazu gehört aus seiner Sicht auch, den individuellen Schutzraum in der Pflege zu erhalten.

Breites Bündnis

Das Netzwerk Gewaltfreie Pflege ist ein Berliner Zusammenschluss verschiedenster Akteure und Institutionen aus dem Bereich Gesundheit und Pflege und aus der Strafverfolgung. Gemeinsam möchten die Mitglieder mit einer dauerhaften strategischen Zusammenarbeit und Vernetzung zum Schutz pflegebedürftiger Menschen beitragen und dafür die städtischen und bezirklichen Strukturen verbessern. Weitere Informationengibt es online.

Text: red/nm