Hinauf zur Otto-Lilienthal-Gedenkstätte! Bild: Martin Schwarz
Hinauf zur Otto-Lilienthal-Gedenkstätte! Bild: Martin Schwarz

Der Spaziergang führt ins östliche Lichterfelde, durch schmucke Siedlungen und auf einen Trümmerberg.

Startpunkt ist der S-Bahnhof Osdorfer Straße. Die gleichnamige Straße verlassen wir Richtung Süden gehend nach rechts in die Celsiusstraße und biegen in den ersten Weg links ab. Zwischen Mehrfamilienhäusern hindurch macht der Weg zwei Kurven und mündet in die Fahrenheitstraße. Um uns herum: die „Thermometersiedlung“, erbaut zwischen 1968 und 1974.

Die Fahrenheitstraße mündet links wieder in die Osdorfer Straße, im Vorbeigehen zu sehen: das renaturierte Gewässer Stangenpfuhl. Schräg gegenüber beginnt ein Weg, der sich durch die hübsche Scheelesiedlung schlängelt und am „Alten Marktplatz“ – einer Freifläche – endet.

Rechts begrüßt uns die Bäckerei Schlee mit eigenem Café. Hier kann man sich mit Proviant eindecken. Allzu viel Gelegenheit hierzu gibt es auf der Strecke nicht mehr.

Relikte dunkler Zeiten

Die Scheelestraße führt über die Osdorfer- zur Réaumurstraße. In deren Mitte leitet links ein Pfad an einem Sportplatz vorbei zum Landweg. Gegenüber befand sich in einem heute eingezäunten Terrain zwischen 1940 und 1945 das Kriegsgefangenenlager Stammlager III D. Laut dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit bemerkte man erst im Jahr 2017, dass sich auf dem Terrain am Landweg noch Überreste des Kriegsgefangenenlagers Stammlager III D befinden. Zu erkennen sind Relikte wie Bodenplatten und Baracken. Nach links geht es vom Landweg hinüber zum beschaulichen Lichterfelder Ring.

Nach rund 300 Metern beginnt nach rechts der südliche Teil der Johann-Baptist-Gradl-Grünanlage. An einer Einengung vorbei führt ein für Berliner Verhältnisse recht steiler Pfad hinauf auf den Trümmerberg Lichterfelde. Hier lassen sich nicht nur Sitzgelegenheiten auf einem runden Mäuerchen finden, sondern auch ein herrlicher Ausblick. Hinten führt ein Weg hinab, es geht links aus dem Park hinaus und gleich wieder links über einen Spielplatz zum Bürgiweg, benannt nach dem Mathematiker und Astronomen.

Hinauf zur imposanten Lilienthal-Gedenkstätte

Am Lichterfelder Ring geht es nach rechts und wieder links in die Schütte-Lanz-Straße. Nach einigen Metern befindet sich rechts der Eingang zum Lilienthalpark. Zwischen einem großen Spielplatz und dem Karpfenteich verläuft der Weg. Am Ende kann man eine Treppe hinunter zum Teich nutzen. Von dort führen einige Stufen hinauf zur imposanten Lilienthal-Gedenkstätte. Hier unternahm der Flugpionier Otto Lilienthal ab 1894 Flugversuche. Etliche Treppen führen hinauf zu einer Aussichtsplattform mit einer Weltkugel.

Am davor liegenden Teich vorbei führt ein Weg zum nördlichen Ende des Parks in die Schütte-Lanz-Straße und diese weiter zur Koloniestraße. Wir gehen nach links. Kurz, nachdem die Kolonie- in die Blochmannstraße übergegangen ist, leitet uns rechts ein schöner Spazierweg über den Woltmann- und Henleinweg hinweg bis zum Blankertzweg. Den überqueren wir und biegen in die unter Denkmalschutz stehende Finnenhaussiedlung ein, die 1958 erbaut wurde.

Zum Schluss zum Italiener

Der Weg zwischen den Reihenhäusern führt zurück zum Blankertzweg und dieser nach rechts zur Osdorfer Straße. Bevor es zum S-Bahnhof zurück geht, kann man den Spaziergang mit einem Besuch in der Trattoria Il Giardino (Osdorfer Str. 23, Lichterfelde, Tel. 75 51 45 63, Di–Sa 15–23 Uhr, So 12–23 Uhr, www.trattoriailgiardino.com), einem klassischen Italiener, abrunden.

Für die etwa 5,5 Kilometer lange Strecke sollte man um die zwei Stunden einplanen.