Enthüllung der Informationsstele „Yehudi-Menuhin-Park“. Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
Enthüllung der Informationsstele „Yehudi-Menuhin-Park“. Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Seit dieser Woche steht die neue Informationsstele im Yehudi-Menuhin-Park an der Potsdamer Chaussee, die an die bewegte Geschichte der vergangenen 100 Jahre erinnert.

Bislang war lediglich ein Namensschild im Yehudi-Menuhin-Park in Steglitz-Zehlendorf zu finden, doch ab sofort klärt auch noch eine regionalhistorische Informationsstele über die an bewegte Historie des Gebietes um den heutigen Park im 20. Jahrhundert erinnert. Die Stele wurde nach einem Entwurf von Karin Rosenberg gefertigt. Bei der Enthüllung waren unter anderem auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport Cerstin Richter-Kotowski vor Ort.

100 Jahre bewegte Geschichte

Informationsstele im „Yehudi-Menuhin-Park“. Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
Informationsstele im „Yehudi-Menuhin-Park“. Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Ursprünglich gehörte das Areal zum Rittergut Düppel. 1928 wurde es in die 1920 gebildete Stadtgemeinde Berlin eingegliedert. Die erste flächendeckende Bebauung des Gebietes erfolgte im Zweiten Weltkrieg. Ab 1941 entstand ein großer Barackenkomplex, der angesichts der zunehmenden Bombardierung deutscher Innenstädte als Ausweichquartier für das Oberkommando des Heeres (OKH) gedacht war.

Nach dem Krieg übernahm die US-Armee den bei einem Bombenangriff schwer beschädigten Barackenkomplex des OKH und richtete in den verbliebenen Gebäuden ein Durchgangslager für jüdische Überlebende des Holocausts ein. Unter dem Druck der sowjetischen Blockade Berlins lösten die Amerikaner das Camp 1948 auf. Die Bewohner wurden nach Westdeutschland ausgeflogen. Danach bezogen geflüchtete Bürger aus der DDR die Gebäude.

Nach dem Abriss der Baracken war eine Siedlung für 2.500 Wohnungen geplant. Aufgrund massiver Proteste gegen die Errichtung einer großangelegten Wohnstadt wurde in den 1980er Jahren die urbane Siedlung „Gartenstadt Düppel“ gebaut.

Text: red