Ein Beispiel von vielen: Bis April 2021 hieß die Lucy-Lameck-Straße Wissmannstraße. Archivbild: IMAGO/Klaus Martin Höfer
Ein Beispiel von vielen: Bis April 2021 hieß die Lucy-Lameck-Straße Wissmannstraße. Archivbild: IMAGO/Klaus Martin Höfer

In Neukölln und anderswo gibt es immer wieder Streit um historisch belastete Straßennamen. Am 22. November befasst sich eine Diskussionsrunde im Museum Neukölln mit dem Thema  „Straßennamen: Was bleibt – was muss weg – was muss her?“.

Darf man Kolonialverbrecher mit einem Straßenschild ehren? Waren Theodor Fontane oder der Turnvater Jahn Antisemiten und wie sollen wir heute mir „ihren“ Straßen umgehen? Wird Geschichte ausgelöscht oder kritisch reflektiert, wenn eine Straße umbenannt wird? Und warum sind eigentlich fünfmal mehr Berliner Straßen nach Männern als nach Frauen benannt?

Diese Fragen bewegen seit einigen Jahren die Berliner Stadtpolitik. „Kontroverse und erregte Debatten zeigen, dass etwas scheinbar Selbstverständliches wie der Name der Straße, in der man wohnt, zum Politikum werden kann“, heißt es in einer Ankündigung.

Straßennamen auf dem Prüfstand

Auch in Neukölln standen und stehen einige Straßennamen auf dem Prüfstand oder wurden bereits umbenannt. So wurde im Jahr 2021 aus der Wissmannstraße die Lucy-Lameck-Straße. Die Straße an der Hasenheide erinnert nun tansanische die Politikerin – und nicht mehr an den einstigen Gouverneur von „Deutsch-Ostafrika“.

Das Gesprächsformat mit Experten über aktuelle und künftige Umbenennungen bildet den Abschluss der Veranstaltungsreihe „Umstrittene Straßennamen“. Der Beginn ist um 18 Uhr im Foyer des Kulturstalls auf dem Gutshof Britz, Alt-Britz 81-89.

Unterschiedliche Perspektiven

In der Diskussionsrunde sollen unterschiedliche Perspektiven und Interessen sichtbar gemacht und die verschiedenen Akteure miteinander ins Gespräch gebracht werden. Es diskutieren Idil Efe (Berlin Global), Samuel Salzborn (Berliner Antisemitismusbeauftragter), Claudia von Gélieu (Frauentouren) und Matthias Henkel (Fachbereich Museum).

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Interessierte werden gebeten, sich auf der Website der Volkshochschule Neukölln oder per E-Mail anzumelden:

veranstaltung@vhs-neukoelln.de

Text: red/nm