Für manche gehören Hochzeit und Ehe zum festen Bestandteil ihres Lebens – manch andere leben hingegen unkonventionellere Beziehungskonzepte. Bild: Getty Images Plus/iStock/Fotografie Link
Für manche gehören Hochzeit und Ehe zum festen Bestandteil ihres Lebens – manch andere leben hingegen unkonventionellere Beziehungskonzepte. Bild: Getty Images Plus/iStock/Fotografie Link

Gehört Heiraten ins Museum? Oder ist der Tag der Hochzeit noch immer der schönste im Leben? Eine Ausstellung bietet verschiedene Sichtweisen und regt zum Nachdenken an.

Am 18. November, um 19 Uhr, wird im Museum Neukölln die Ausstellung „#DerSchönsteTag – Hochzeit in Neukölln“ eröffnet.

Hat das Thema Hochzeit heutzutage eine Hoch-Zeit? Oder ist das Heiraten unterdessen museumsreif geworden? „Wie auch bei vielen anderen Phänomenen der Kultur scheiden sich die Geister bei der Beantwortung dieser Frage“, heißt es in einer Ankündigung.

Für manche gehören Hochzeit und Ehe zum festen Bestandteil ihres Lebens – manch andere leben hingegen unkonventionellere Beziehungskonzepte. „Eines steht fest: Wir leben im Zeitalter vielfältiger Möglichkeiten. Um diesen Status quo zu erlangen, war ein gesellschaftlicher Diskurs um Werte, Traditionen und letztlich um Gesetze erforderlich, der sich über Generationen hinzog.“

Historische Fotos

Bei aller Diversität sei eines geblieben: Entscheidet sich heute ein Paar zur Eheschließung, wird in der Regel auch gefeiert. Hochzeit in Neukölln sei deshalb ein lohnendes, buntes und auch ernstzunehmendes Thema für die neue Sonderausstellung im Museum Neukölln.

Hochzeit Neukölln Ausstellung
Ausstellungsstück: Mit diesem Füller wurden mehr als 10.000 Ehen geschlossen. Bild: Museum Neukölln

Mit über 150 historischen Fotos wurde ein begehbares Panorama der Hochzeit geschaffen – vom ersten Kuss bis zur Goldenen Hochzeit. Junge und nicht mehr ganz so junge Neuköllner Paare wurden nach Ihren Gefühlen, Erinnerungen und Befindlichkeiten in Bezug auf ihr ganz persönliches Hochzeitserlebnis befragt. Daraus sind Hörstücke entstanden.

Mit ausgewählten Objekten aus der Sammlung des Museums Neukölln wird das Thema Hochzeit auch gegenständlich wahrnehmbar: Darunter der Füller eines Neuköllner Standesbeamten, der über 10.000 Ehen geschlossen hat.

Hochzeit als Geschäft

Und weil sich das Thema Hochzeit und die Gestaltung der Hochzeitsfeier inzwischen zu einem professionalisierten Geschäftszweig der Eventkultur entwickelt hat, wurden mit Experten Interviews geführt: vom Blumengeschäft über die Hochzeitsfotografie und die Hochzeitstorte bis zum Ehevertrag und der Familienberatung.

„Diese Experten haben wir symbolisch an einer langen Hochzeitstafel platziert, an der auch unsere Besucher Platz nehmen können, um sich zu informieren“, so die Initiatoren der Ausstellung. „Neben vielen harten Fakten gibt es hier auch Antworten auf Fragen wie: Welche Blumen liegen gerade im Trend für den Brautstrauß in Neukölln? Trägt man den Ehering links oder rechts? Warum wird bei einer jüdischen Hochzeit ein Glas zertreten?“.

Meinung der Besucher

Am Ende des Rundgangs, beim „Hochzeitsbarometer“, erhalten Besucher die Gelegenheit, ihre ganz persönliche Einstellung zum Thema Hochzeit zu äußern.

Die Ausstellung im Museum Neukölln, Alt Britz 81, läuft vom 19. November 2022 bis zum 29. Mai 2023. Sie ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es online

Text: red/nm