Espressbus Spandau
Der Berliner Nordwesten soll besser an das Nahverkehrsnetz angebunden werden. Archivbild: IMAGO/Ralph Peters

Spandau wartet auf neue U-Bahn- und Tramverbindungen. Bis sie tatsächlich kommen, sollen zusätzliche Busse und Expresslinien der BVG den Fahrgastboom auffangen.

Der öffentliche Nahverkehr hinkt dem Bevölkerungswachstum in Spandau und im Umland schon lange hinterher. Kurzfristig sollen mehr Busse, insbesondere auch Expresslinien den Nahverkehr in Spandau stärken. „Wir planen Dinge in diese Richtung, gerade im Nordwesten und Westen der Stadt. Da brauchen wir stärkere Expressbusse“, sagte die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Eva Kreienkamp, in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“.

Das Busnetz in Spandau war zuletzt mehrfach erweitert worden. Im April hatte die BVG die neue Expressbuslinie X37 vom U-Bahnhof Ruhleben über Westend und Rathaus Spandau bis nach Falkensee eingeführt, berichtet der „Tagesspiegel“. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 wurde das Angebot in den Neubaugebieten um die Wasserstadt durch die rund um die Uhr verkehrende Metrobuslinie M36 verbessert.

Doppelgelenkbus mit Oberleitungen

Als Pilotversuch geplant ist in den kommenden Jahren zudem ein batteriebetriebener Doppelgelenkbus mit Oberleitungen auf dem Brunsbütteler Damm. Ob es bald auch auf der Heerstraße einen Expressbus von Spandau in die City West gibt, ließ Kreienkamp offen.

Sie bekräftigte zudem, auch die Querverbindungen zwischen den Vierteln der Außenbezirke stärken zu wollen. Kreienkamp: „Wenn wir Siemensstadt und Gartenfeld in Spandau weiter ausbauen, entsteht da für viele Leute ein neues Ziel. Die wollen aber nicht unbedingt durch Mitte dorthin fahren. Wir müssen unsere Strecken anders denken.“

Straßenbahn kommt 2029

Der Nahverkehrsplan des Senats sieht den Bau von drei Straßenbahnlinien in Spandau vor. Die Planungen haben allerdings noch gar nicht begonnen. Erst im Jahr 2029 sollen die Verbindungen Paulsternstraße-Rathaus Spandau und Rathaus Spandau-Heerstraße Nord an den Start gehen. Letztere Verbindung steht wegen der immer wahrscheinlicher werdenden Fortführung der U7 unter Vorbehalt. Für die Route vom Rathaus Spandau zum Falkenhagener Feld wird 2035 als Starttermin angepeilt.

Text: red/nm, Archivbild: IMAGO/Ralph Peters