Insgesamt elf einzelne Häuser sind versetzt angelegt und bilden sechs öffentliche Grünanlagen mit Spielbereichen, Bänken und Erholungsflächen. Bild: Howoge
Insgesamt elf einzelne Häuser sind versetzt angelegt und bilden sechs öffentliche Grünanlagen mit Spielbereichen, Bänken und Erholungsflächen. Bild: Howoge

Raum für gut 1.000 Menschen und autofrei: In Adlershof gibt es ein neues Wohnquartier.

Am Rand des Technologieparks Adlershof ist das Quartier „Wohnen am Campus“  fertiggestellt worden. Von den insgesamt 612 Ein- bis Fünfraumwohnungen, wurden 252 als geförderter Wohnraum errichtet, 107 Wohnungen sind möblierte Mikro-Apartments für Studierende und Auszubildende. Darüber hinaus befinden sich auf dem gut 2,7 Hektar großen Areal eine Kindertagesstätte sowie mehrere Gewerbeeinheiten für den täglichen Bedarf.

Auf den Dächern des Wohnquartiers ist eine Photovoltaik-Anlage mit insgesamt rund 3.600 Quadratmetern Fläche verbaut, die Mieterstrom vom eigenen Dach erzeugt. Das teilt die Howoge mit. Für das landeseigene Wohnungsunternehmen ist es das bislang größte Bauvorhaben in Adlershof.

„Ein Quartier für alle“

„Wir haben Ende 2019 mit dem Bau begonnen und in drei Bauabschnitten einen völlig neuen Kiez geschaffen“, so Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller laut einer Mitteilung. „Dabei war es uns wichtig, nicht einfach nur bezahlbaren Wohnraum zu errichten, sondern ein Quartier für alle, das für die Stadt der kurzen Wege, Klimaschutz und anspruchsvolle Architektur steht.“

Die ersten Mieter haben ihre Wohnungen bereits im Sommer 2022 bezogen, die Fertigstellung des letzten Bauabschnitts erfolgte Ende Oktober dieses Jahres. Das Quartier ist nahezu vollständig vermietet.

Elf Häuser und viel Grün

Das Quartier „Wohnen am Campus“ – gelegen an der Hermann-Dorner-Allee Ecke Karl-Ziegler-Straße – orientiert sich am Forschungscampus der Humboldt-Universität sowie am Landschaftspark Johannisthal. Insgesamt elf einzelne Häuser sind versetzt angelegt und bilden sechs öffentliche Grünanlagen mit Spielbereichen, Bänken und Erholungsflächen.

„Das Quartier ist ein Ort, der für Diversität und Vielfalt steht. Das Wichtigste: Hier ist Lebensraum für das gesellschaftliche Miteinander entstanden“, erklärt Vandana Shah vom Architekturbüro blocher partners. „Es ist das Ziel einer nachhaltigen und auf den Menschen ausgerichteten Stadtplanung, Dichte und Lebensqualität zu verbinden.“

Lockere Bebauung

Entlang der Hauptverkehrsstraßen prägen geschlossene Gebäudezeilen das Quartier.  Im Inneren hingegen ist die Bebauung aufgelockert und offen. Jedem Gebäudetyp liegt ein eigenes Gestaltungskonzept zugrunde – vom farbigen Putz bis hin zur vorgehängten Holzfassade, für die ausschließlich heimisches Holz aus dem Schwarzwald verwendet wurde. 

Das Wohnraumangebot im Quartier richtet sich an alle Generationen und Bevölkerungsgruppen. Von den 612 Wohnungen werden 252 gemäß der Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin als geförderter Wohnraum zu Einstiegmieten ab 6,50 pro Quadratmeter vermietet.

Kurze Wege

Die 253 freifinanzierten Wohnungen kosten im Schnitt rund 10,50 Euro pro Quadratmeter, während die 107 Mikro-Apartments zu einer Pauschalmiete von 450 Euro vermietet werden. Die 24 Quadratmeter großen Apartments werden ausschließlich an Personen vermietet, sich in einer Ausbildung befinden.

Im Sinne der Stadt der kurzen Wege seien soziale Infrastruktur und Nahversorgung ebenso Teil des Quartiers. In Kürze wird eine Kita für 90 Kinder eröffnen. Darüber hinaus befinden sich ein Waschsalon, ein Café, ein Minimarkt mit Paketannahmestelle, ein Sushi to go-Geschäft und eine Fahrschule im Quartier.

Eigener Strom

 „Wohnen am Campus“ soll zudem für klimafreundliches Bauen stehen: So wird das Quartier mit CO2-freiem Mieterstrom vom eigenen Dach versorgt. Die PV-Anlage ist mit einer Gesamtleistung von bis zu 450 Kilowatt die bislang größte der 46 Solaranlagen im Bestand der Howoge. 

Neben insgesamt 1.174 Fahrradstellplätzen steht den Mietern eine Tiefgarage mit 177 Stellplätzen, von denen bis zu 40 für E-Mobilität ausgebaut werden können, zur Verfügung. Pünktlich zu seiner Fertigstellung wurde das Wohnquartier an die neue Straßenbahnlinie zwischen den S-Bahnhöfen Schöneweide und Adlershof angeschlossen.

Text: red