In dem Restaurant Feinberg’s ist es 3. Juli zu einer antisemitischen Sachbeschädigung gekommen. Das Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg verurteilt den Vorfall in Schöneberg aufs Schärfste.
Bei dem Annschlag wurde ein Bild des Fotografen Rafael Herlich zerstört, der dort mehrere Bilder ausgestellt hat. Auf dem Bild waren ein kleines Mädchen und ein Junge mit Kopfbedeckung zu sehen, sowie eine Gruppe orthodoxer Juden und hebräische Schriftzüge. Das Foto wurde in Jerusalem aufgenommen.
Während des normalen Restaurantbetriebs erbat eine nicht näher beschriebene Person, ob es möglich sei die Toilette zu benutzen, teilt das Bündnis gegen Antisemitismus mit. Auf dem Weg dahin habe sie das im Gang hängende Bild entwendet und mit auf die Toilette genommen. In der Kabine beschädigte die Person das Bild unwiederbringlich. Neben der Sachbeschädigung des Bildes wurden darüber hinaus israelische Symbole in die Halterung der Toilettenbürste gesteckt.
„Gezielte antisemitische Sachbeschädigung“
Rafael Herlich hält fest, dass dies eine gezielte antisemitische Sachbeschädigung war, was „mit Israel nichts zu tun hat“. Die Sachbeschädigung habe sich gegen jüdisch zu identifizierende Personen gerichtet, die auf dem Bild abgebildet waren.
„Herlich hat schon viele Ausstellungen gemacht, die bisher immer mit viel Respekt aufgenommen wurden“, so das BHündnis. „Ein solcher Vorfall passiert ihm das erste Mal und löst tiefe Bestürzung aus.“
„Volle Unterstützung“
Dazu Jörn Oltmann (Grüne), Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg und Vorsitzender des Bündnisses: „Ich bin stolz darauf, dass sich das Feinberg’s in Schöneberg befindet und ich weiß, wie beliebt das Restaurant im ganzen Bezirk ist. Umso empörender finde ich diesen feigen Akt von Antisemitismus. Herr Feinberg und Herr Herlich haben meine volle Unterstützung.”
Gegen das Restaurant Feinberg’s hat es bereits eine Reihe von antisemitischen Attacken gegeben. „Ich erstatte schon keine Strafanzeige mehr“, erklärte Restaurant-Chef Yorai Feinberg jetzt gegenüber der „Frankfurter Neuen Presse“.
Das Bündnis gegen Antisemitismus wurde im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie „Gemeinsam in Tempelhof-Schöneberg – Demokratie leben!“ gegründet. Diese wird vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e.V. umgesetzt und im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!” durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Text: red/nm