Solidarität mit der Ukraine: Zum Jahrestag von Russlands Invasion finden in vielen Berliner Bezirken Kundgebungen statt. Bild: IMAGO/NurPhoto
Solidarität mit der Ukraine: Zum Jahrestag von Russlands Invasion finden in vielen Berliner Bezirken Kundgebungen statt. Bild: IMAGO/NurPhoto

Am 24. Februar jährt sich der Kriegsbeginn in der Ukraine. In Pankow, Neukölln und anderen Bezirken finden Solidaritätsaktionen statt. Pankow unterstützt das von Russland überfallene Land aber auch über den Tag hinaus.

Als Zeichen der der Solidarität hisst der Bezirk Pankow am 24. Februar die ukrainische Flagge am Rathaus Pankow in der Breiten Straße. Dazu Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke): „Seit einem Jahr führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Land befindet sich in einem Abwehrkampf gegen Besatzung und Unterwerfung, gegen Diktatur und Fremdherrschaft. Das Hissen der Flagge an diesem furchtbaren Jubiläum macht klar: Wie stehen an der Seite der Ukraine und ihrem Kampf um Selbstbestimmung und territoriale Integrität.“

Beim Hissen der Flagge soll es aber nicht bleiben. Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow hatte im Dezember 2022 beschlossen, eine Solidaritätspartnerschaft mit der westukrainischen Stadt Riwne einzugehen. Die ersten Bande wurden mit dem Besuch einer Pankower Delegation Anfang Februar geknüpft.

Aufbau einer Solidaritätspartnerschaft

Am 6. März, um 17 Uhr, lädt Benn Organisationen, Unternehmen, Initiativen und Einzelpersonen, die sich beim Aufbau der Solidaritätspartnerschaft aktiv einbringen wollen, zu einer ersten Partnerschafts-Konferenz in das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel, Berliner Allee 125, ein.

Außerdem startete das Bezirksamt einen Spendenaufruf im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft mit Riwne. „Es gibt in der westukrainischen Stadt, die selbst 250.000 Einwohner:innen hat, über 20.000 Binnengeflüchtete aus den russisch besetzten Regionen, die untergebracht und versorgt werden müssen“, heißt es aus der Verwaltung. Dafür seien unter anderem Lebensmittelkonserven, Drogerieartikel sowie Generatoren oder Powerstations erforderlich.

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Von Riwne aus transportieren zahlreiche Ehrenamtliche gespendete Hilfsgüter in die besetzten Gebiete oder an die Front. Zum Aufbau eines Reha-Zentrums für Kriegsverletzte und Traumatisierte wird zudem medizinische Grundausstattung benötigt, wie etwa Betten, medizinische Geräte und Verbrauchsmaterialien.

Berliner können spenden

Zur Unterstützung der Arbeit vor Ort hat das Bezirksamt Pankow ein Spendenkonto eingerichtet:
Bezirkskasse Pankow IBAN DE06 1005 0000 4163 6100 01
Verwendungszweck: 0833000220971/Ukraine-Riwne
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Auch das Bezirksamt Neukölln demonstriert am 24. Februar seine Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. An diesem Tag lässt es die „Mayors for Peace“-Flagge auf dem Rathausvorplatz hissen.

Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD: „Die Flagge soll ein Zeichen für unseren gemeinsamen Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt in Europa sein. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor einem Jahr und damit der Beginn eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges mitten in Europa erschüttert und bewegt bis heute Menschen auf der ganzen Welt.“

Leidtragende seien ukrainische Familien, Frauen und Kinder. „Millionen Menschen sind seit diesem Tag vor dem Krieg geflohen und suchen Zuflucht – auch hier in Neukölln“, so Hikel. Er dankt den Ehrenamtlichen, die den geflüchteten Menschen helfen. „Ebenso danke ich aber auch Allen, die mit ihrer Hilfs- und Spendenbereitschaft dazu beitragen, das Leid der Menschen in der Ukraine zumindest ein ganz klein wenig zu lindern.“

Bürgermeister werben für den Frieden

Mayors for Peace – Bürgermeister für den Frieden – ist eine internationale Organisation von Städten und Gemeinden, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben. Die Organisation wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima gegründet.

Seit 2021 beteiligt sich Neukölln als Mitglied der „Bürgermeister für den Frieden“ an den weltweiten Aktionstagen und hisst als sichtbares Symbol für Frieden und gegen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen und für deren Abschaffung die „Mayors for Peace“-Flagge auf dem Rathausvorplatz.

Text: red/nm