Opernaufführungen von und für Kinder dienen nicht nur der musischen Förderung. Symbolbild: IMAGO/Funke Foto Services

Im September eröffnet die Staatsoper Unter den Linden ein Kinderopernhaus in der Gropiusstadt.

Es wird der berlinweit fünfte Standort dieser Art sein, teilt das Bezirksamt Neukölln mit. Es ist der Kooperationspartner der Kinderoper im Süden des Bezirks. Bereits seit dem aktuellen Schuljahr bietet die Berliner Staatsoper in Neukölln KinderopernAGs für Drittklässler an zwei Kooperationsgrundschulen, der Walter-Gropius-Schule und der Lisa-Tetzner-Grundschule, an. Das erste Ensemble des Kinderopernhauses Neukölln, das im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt beheimatet sein wird, wird von interessierten Schülern der aktuellen
Kinderoper-AGs gebildet.

Das 2020 mit dem Preis „Opus Klassik“ ausgezeichnete Kinderopernhaus Berlin, das inzwischen in sechs Berliner Bezirken fest verankert ist, gehört zu den Säulen der Educationarbeit an der Staatsoper. Im Ursprungsbezirk Lichtenberg, wo die Initiative vor über zehn Jahren ins Leben gerufen wurde, sowie in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf existieren regionale Zentren, an insgesamt 20 Orten sind Schul-AGs und Kinderopernhäuser initiiert worden, während in der Staatsoper Unter den Linden seit der Spielzeit 2018/19 die Fäden zusammenlaufen. Insgesamt seien Hunderte von Kindern aus allen Berliner Bezirken erreicht worden, die zum Teil erstmals mit der Kunstform Oper in Berührung kommen.

Grundschulkinder fördern

Zur Grundidee des Projekts gehört die kostenlose soziale und musische Förderung von Grundschulkindern im Alter von acht bis 13 Jahren, unabhängig von Herkunft und Bildungshintergrund. Mit diesem Angebot richtet sich das Kinderopernhaus besonders auch an Kinder aus Familien mit geringem Einkommen, die ihre Freude an Musik und szenischem Spiel entdecken können.

Die Kinderoper-AGs und Kinderopernhäuser verstehen sich darüber hinaus als ganzheitliches Bildungsangebot. „Musiktheater regt alle menschlichen Sinne an und schult Konzentrationsvermögen, Kreativität, Empathie, sprachliches Ausdrucksvermögen, Selbstbewusstsein, Ausdauer und Zielstrebigkeit“, heißt es aus dem Bezirksamt Neukölln. „Damit stellt es ein hochwertiges und nachhaltiges Bildungsangebot dar, insbesondere auch für Kinder mit Lernschwierigkeiten oder familiären Problemen, da sie über die individuelle Förderung und persönliche Wertschätzung erfahren.“

Text: red