Autoren gegen den Krieg bei einem Auftritt im Jahr 2018: Britta Avgerinos, Michael Zieleniewicz, Ludgar Bruckmann, Wolfgang Fehse, Salean Maiwald, Bernd Kebelmann, Steffen Marciniak, Heidi Ramlow, Kostas Papanastasiou (v.l.n.r.). Bild: privat
Autoren gegen den Krieg bei einem Auftritt im Jahr 2018: Britta Avgerinos, Michael Zieleniewicz, Ludgar Bruckmann, Wolfgang Fehse, Salean Maiwald, Bernd Kebelmann, Steffen Marciniak, Heidi Ramlow, Kostas Papanastasiou (v.l.n.r.). Bild: privat

Zu einer weiteren Lesung unter dem Leitmotiv „Autoren gegen den Krieg – Lesen für den Frieden“ wird am 25. August 2022 um 19 Uhr in das Anti-Kriegs-Museum in Wedding eingeladen. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Ukraine sind erwünscht.

Bei einemStammtisch der Gewerkschaft Verdi hatte der Schriftsteller Wolfgang Fehse vor fünf Jahren die Idee zur Aktion „Autoren gegen den Krieg – Lesen für den Frieden“. Seitdem wurde in etlichen Veranstaltungen in und um Berlin bereits gelesen und gestritten.

Zwei Mitglieder sind leider in den letzten beiden Jahren verstorben: Ludger Bruckmann und Kostas Papanastasiou. In diesem Jahr neu hinzugekommen ist Slavica Klimkowsky. Drei Veranstaltungen fanden bislang in diesem Jahr statt: In der Theaterscheune in Schönwalde-Glien, in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg und im Terzo Mondo in Charlottenburg, wo sich der Gewerkschafter-Stammtisch immer am ersten Donnerstag eines Monats trifft.

Zur Diskussion anregen

Die Künstler freuen sich über die Einladung von Tommy Spree, in seinem Anti-Kriegs-Museum an der Brüsseler Straße 21 am 25. August 2022 mit Wort und Musik die Zuhörer zur Diskussion anregen zu dürfen.

Es lesen: Britta Avgerinos, Wolfgang Fehse, Bernd Kebelmann, Slavica Klimkowsky, Steffen Marciniak, Salean Maiwald, Heidi Ramlow, Michael Zieleniewicz. Die Autoren versuchen, trotz der Eskalation der Gewalt nicht zu resignieren. Sie ergreifen die Chance, durch Wort und Musik Anstöße zur Rückkehr der Vernunft sichtbar zu machen.

Das Elend vervielfacht sich

„Inzwischen bedrohen uns immer öfter von Menschen gemachte Naturkatastrophen. Dennoch führt man weiterhin Krieg. Das Elend vervielfacht sich also. Wir haben Frieden nötiger denn je. Leider ist mit dem Frieden, so scheint es, wenig Profit zu machen. Wir lassen uns erst bekehren, wenn die Menschen leiden, ihre Kultur in Schutt gefallen, Kirchen und Paläste, Wohnhäuser und Supermärkte dem Boden gleichgemacht worden sind. Aber wie viele Kindergärten, Krankenhäuser müssen noch getroffen, wie viele Menschen von Scharfschützen und der kopflosen Soldatenmasse noch getötet werden?“, heißt es in der Veranstaltungsmitteilung. Kostas Papanastasiou äußerte schon vor Jahren: „Wie viele Gedichte soll ich schreiben, bis eine Träne fließt. Wie viele Gedichte muss ich schreiben, damit ein Kind dem Hungertuch entrinnt?“

Gegen jede Form von Gewalt

Das weltweit erste Anti-Kriegs-Museum wurde 1925 in Berlin vom Pazifisten und Schriftsteller Ernst Friedrich gegründet. Der Vorläufer des Museums war Friedrichs Fotodokumentation in vier Sprachen „Krieg dem Kriege“. 1982, 15 Jahre nach dem Tod des Gründers, wurde es erneut von seinem Enkel Tommy Spree eröffnet. Er und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter wenden sich gegen jede Form von Gewalt. Krieg bedeutet Zerstörung und die Abkehr von allen menschlichen Werten. „Der Krieg gehört ins Museum“, sagt Tommy Spree, dem im Jahr 2011 das Bundesverdienstkreuz für seine Arbeit im Anti-Kriegsmuseum überreicht wurde. 

Das Projekt wird gefördert im Rahmen „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Text: red