Berlin Mitte OT Wedding; das sogenannte Afrikanische Viertel zwischen Afrikanische Straße, Seestraße und Müllerstraße
Der alte Standort soll einem neuen Schulbau weichen. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Die von Schimmel befallene Grundschule an der Guineastraße soll abgerissen werden. Nun ist das Landesdenkmalamt gefragt.

In der Geschichte der Anna-Lindh-Schule wird wohl bald ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das Bezirksamt möchte, so haben es die zuständigen Stadträte Ephraim Gothe und Dr. Maja Lasic heute bekanntgegeben, das Gebäude abreißen lassen und so den Weg für einen Neubau an der Guineastraße freimachen.

Nun muss auch das Landesdenkmalamt zustimmen, denn bei der Schule im Afrikanischen Viertel handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude. Laut der BZ hofft Bezirksstadtrat Ephraim Gothe auf eine entsprechende Entscheidung noch vor der Wahlwiederholung im Februar.

Bis eine neue Schule bezugsfertig wäre, dürfte es hingegen noch mehrere Jahre dauern. Sechs Jahre Vorbereitungs- und Bauzeit halte Gothe für realistisch.

Ausweichstandort mit Mängeln

Die einst größte Grundschule Berlins ist seit Monaten wegen Schimmelbefalls geschlossen. Seit 2017 müssen die Schüler und Lehrkräfte der Anna-Lindh-Schule immer wieder mit Schimmelbefall und Schließungen der Schule leben. Nach den diesjährigen Sommerferien konnte die Schule gar nicht mehr geöffnet werden, zu stark war der Schimmelbefall in den Räumen.

Der Umzug an einen Ausweichstandort am Saatwinkler Damm sollte Abhilfe schaffen. Doch so richtig zufrieden sind die Lehrkräfte und Eltern der Schüler nicht mit der Lösung. Erstere verfassten im Oktober einen Brandbrief, in dem sie die Probleme des Umzugs erläuterten: „Mit der Organisation des Schuljahresbeginns wurden wir nahezu vollständig vom Schulamt alleine gelassen. Arbeitsmaterialien warten noch auf ihre Schimmelreinigung am alten Standort, von einer lernfreundlichen Umgebung kann am neuen Standort ohnehin keine Rede sein.“

Mehr als 120 Kinder wurden bereits von der Grundschule abgemeldet. Nun soll immerhin am ehemaligen Standort einiges passieren. Für den neuen Standort soll dann in Form von Shuttlebussen und Erweiterungen auf dem ehemaligen Air-Berlin-Gelände für mehr Lernqualität gesorgt werden.

Text: kr