Im März startet der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur eine Veranstaltungsreihe zur Geschichte von Kiezen. Mit Fennpfuhl geht es los. Gesucht werden historische Fotos.
Der Lichtenberger Ortsteil Fennpfuhl ist nicht nur einer der am dichtesten besiedelten Kieze Berlins. Rund um den Anton-Saefkow-Platz befindet sich auch die erste zusammenhängende DDR-Plattenbau-Großsiedlung. Am 2. Dezember 1972 wurde der Grundstein für das Doppel-Hochhaus am Roederplatz gelegt – der Start für das DDR-Wohnungsbauprogramm. Bis heute dominieren die Hochhäuser das Bild des Kiezes.
Hier startet im März 2022 die neue Veranstaltungsreihe des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB): „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ soll das Interesse der Menschen für die Geschichte des eigenen Kiezes im geteilten Berlin wecken.
Leben mit der Mauer
Dabei werden der Alltag in der besetzten Stadt, das Leben mit der Mauer sowie die Diktaturerfahrungen und deren Folgen bis in die heutige Zeit zur Sprache kommen, heißt es aus dem Büro des Beauftragten.
Geplant sind im Wohngebiet am Fennpfuhl, wo sich seit 2019 auch die Büroräume des BAB befinden, eine Abendveranstaltung mit Publikumsbeteiligung zur Geschichte des Kiezes, Führungen durch die Siedlung sowie eine begleitende Foto-Ausstellung.
Fotos von 1945 bis 1990
Für die Fennpfuhl-Ausstellung sucht das Team des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten Fotos aus der Zeit von 1945 bis 1990. Wer solche Aufnahmen besitzt, wird gebeten, sie für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen.
Die Fotos werden eingescannt und anschließend zurückgegeben. Weitere Informationen gibt es hier:
info@aufarbeitung-berlin.de
(030) 24 07 92 14
Nach dem Auftakt in Lichtenberg wandert die Kiez-Reihe im Mai 2022 nach Staaken im Bezirk Spandau. Im Oktober ist Prenzlauer Berg an der Reihe. Geplant ist, die Reihe in den nächsten Jahren in weiteren der rund 100 Kieze Berlins fortzusetzen.
Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist seit November 2017 der DDR-Bürgerrechtler Tom Sello. Er wurde vom Berliner Abgeordnetenhaus für fünf Jahre gewählt und gilt als fachlich unabhängig.
Text: red, Bild: IMAGO/Jürgen Ritter