Der Landtag (l.) und dahinter die Nikolaikirche in Potsdam.
Der Landtag (l.) und dahinter die Nikolaikirche in Potsdam. Foto: Soeren Stache/dpa/ZB/Archivbild

Potsdam (dpa/bb) – Nach einer neuen Umfrage liegen CDU und AfD in Brandenburg in der Wählergunst gleichauf an der Spitze. Beide Parteien kämen auf 23 Prozent der Stimmen, wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre. Die SPD läge mit 22 Prozent dahinter. Das geht aus dem am Mittwochabend veröffentlichen «Brandenburg Trend» von Infratest dimap im Auftrag von Antenne Brandenburg und dem rbb-Magazin «Brandenburg aktuell» hervor. Vom 19. bis 24. April wurden 1200 Wahlberechtigte repräsentativ befragt.

Die CDU kann im Vergleich zu früheren Umfragen deutlich zulegen. Bei der Landtagswahl 2019 hatten die Christdemokraten mit 15,6 Prozent weit schlechter abgeschnitten. Die SPD war dagegen bei dem Wählervotum damals mit 26,2 Prozent auf Platz eins gekommen und führt die derzeitige Regierungskoalition in Brandenburg an. Im kommenden Jahr wird ein neuer Landtag gewählt.

Eine Mehrheit von 58 Prozent der Befragten ist aktuell mit der Landesregierung aus SPD, CDU und Grünen weniger oder gar zufrieden. 37 Prozent zeigten sich laut Umfrage zufrieden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kommt auf einen besseren Wert: 56 Prozent bezeichneten den Politiker als einen guten Regierungschef.

Bei der Sonntagsfrage verbessert sich die CDU im Vergleich zur Umfrage aus dem September 2022 um 5 Punkte auf 23 Prozent. Die AfD verliert einen Punkt. Die SPD schneidet mit 22 Prozent zwei Punkte schlechter ab. Im «Brandenburg-Trend» aus dem Herbst lagen Sozialdemokraten und AfD gleichauf auf Platz eins.

Die Grünen würden jetzt 9 Prozent der Stimmen bekommen (minus 2 Punkte im Vergleich zur vorherigen Umfrage). Die Linke rutscht in der Sonntagsfrage weiter ab auf 7 Prozent (minus 2 Punkte), das ist laut Brandenburg-Trend der historisch schlechteste Wert. FDP und BVB/Freie Wähler kämen mit 5,0 Prozent der Stimmen in Fraktionsstärke in den Landtag.

Auch zu aktuellen Plänen der Ampelregierung in Berlin zur Energiewende wurden die Brandenburger befragt. Demnach halten 75 Prozent ein Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ab dem Jahr 2024 für falsch. Für zwei Drittel (67 Prozent) ist außerdem das Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 ein Schritt in die falsche Richtung. Ein verstärkter Ausbau der Windenergie geht dagegen für 70 Prozent der Befragten in die richtige Richtung.

Bei der Frage des Kohleausstiegs sagten 49 Prozent der Befragten, sie hielten einen Ausstieg aus der Braunkohleförderung vor dem Jahr 2038 für richtig, 44 Prozent finden das falsch. In der Kohleregion Lausitz gibt es nach der Umfrage deutlichere Vorbehalte: Für 63 Prozent in der Region wäre ein Ausstieg vor 2038 falsch.

Die Ampel-Koalition im Bund hatte zuletzt beschlossen, dass ab 2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Es dürften damit keine reinen Gas- oder Ölheizungen mehr neu installiert werden. Es soll aber Ausnahmen, Übergangsfristen und eine umfassende Förderung geben.

In der EU dürfen ab 2035 keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel fahren. Die Bundesregierung setzte durch, dass es auch nach 2035 noch möglich sein soll, ausschließlich mit klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffen betankte Verbrenner-Autos neu zuzulassen.