Zwei Männer sollen einen Vietnamesen entführt und erpresst haben. (Archivfoto)
Zwei Männer sollen einen Vietnamesen entführt und erpresst haben. (Archivfoto) Foto: Fabian Sommer/dpa

Berlin (dpa/bb) – Sie sollen einen 31-Jährigen mitten in Berlin entführt und für seine Freilassung 8.200 Euro von seiner Partnerin erpresst haben. Durch Messerstiche verletzt wurde das Opfer dann nach rund sechs Stunden auf einer Straße in Lichtenberg zurückgelassen. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat nun einen 31-jährigen Vietnamesen und einen 35 Jahre alten Deutschen angeklagt. Es geht um erpresserischen Menschenraub, Erpressung und gefährliche Körperverletzung, wie ein Sprecher mitteilte. 

Die Beschuldigten sollen sich mit einem weiteren Mann am 11. Januar auf dem Alexanderplatz als vietnamesische Polizeibeamte ausgegeben und ihn aufgefordert haben, sie zu ihrem Auto zu begleiten. Dem 31-jährigen Vietnamesen sollen erst kurz vor dem Fahrzeug Zweifel gekommen sein. Als er sich weigerte, ins Auto zu steigen, soll das Trio gewalttätig geworden sein. 

Wegen angeblicher Spielschulden forderten sie nach den Ermittlungen zunächst 8.000, dann 9.000 Euro. Der Mann zahlte 5.200 Euro, den Rest sollte seine Partnerin bringen. Als diese in Begleitung zum vereinbarten Treffpunkt kam, versuchte der Entführte zu fliehen. Einer der mutmaßlichen Täter soll ihn durch zwei Messerstiche in den Bauch daran gehindert haben. Laut Anklage besorgte die Partnerin noch 3.000 Euro – und der Mann wurde schließlich verletzt freigelassen. Die mutmaßlichen Täter wurden später verhaftet und sind in Untersuchungshaft.