Berlin lockert die Quarantäneregelungen an den Schulen. Die Tests werden ausgeweitet.
Die Quarantänepflicht für Kontaktpersonen von infizierten Schul- oder Kitakindern in Berlin ist abgeschafft. Das hat Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung bekräftigt. Sie berief sich auf Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach muss nur noch der infizierte Schüler selbst isoliert werden.
Vergangene Woche hatten die Berliner Amtsärzte angekündigt, dass sie künftig an Schulen für direkte Kontaktpersonen keine Quarantäne mehr für Schüler aussprechen. Der Senat setzte daraufhin bis Ende Februar die Präsenzpflicht für Schulkinder aus. All das sorgte für Verwirrung.
Mitte fühlt sich überrollt
Busse kündigte laut einem rbb-Bericht an, dass in den ersten beiden Wochen nach den Winterferien, also ab dem 7. Februar, Schüler fünfmal wöchentlich getestet werden müssen. Kinder bekommen die Tests am Freitag mit nach Hause.
Kritik an der Aussetzung der Präsenzpflicht übte unter anderem der Gesundheitsstadtrat von Mitte, Christoph Keller (Linke). Dieser Schritt sei nicht mit den Bezirken abgesprochen worden, sagte er im Inforadio. Auf ihn sei die Bildungssenatorin nicht zugekommen. Im Aussetzen der Präsenzpflicht liege auch eine Gefahr: „Nach den Ferien bleiben wahrscheinlich gerade die zuhause, die im Präsenzunterricht besser aufgehoben wären, weil sie zuhause nicht die Unterstützungsmöglichkeiten haben wie in der Schule.“
Teststellen überlastet
Bei der Senatssitzung ging es auch um die Umsetzung der Bund-Länder-Beschöüsse zur Corona-Lage vom Montag. Verabredet wurde eine Priorisierung bei den PCR-Tests. Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) kritisierte, dass keine konkreteren Vorgaben für eine neue Testverordnung getroffen worden seien, berichtet der rbb. Es müssten noch viele praktische Fragen geregelt werden. Unklar sei, wie viele Antigen-Schnelltests für das Feststellen einer Infektion nötig seien und wer diese zertifiziere.
Zur Lage in Berlin bemerkte Gote, die vom Land betriebenen Teststellen seien „zu über 100 Prozent“ ausgelastet.
Text: red/nm, Archivbild: IMAGO