Auf einem Garagengrundstück an der Schwarzmeerstraße werden bald rund 200 Wohnungen gebaut. Symbolbild: IMAGO/Schöning
Auf einem Garagengrundstück an der Schwarzmeerstraße werden bald rund 200 Wohnungen gebaut. Symbolbild: IMAGO/Schöning

Hunderte Mieter an der Schwarzmeerstraße werden ihre Stellplätze für Autos verlieren. Auf der Fläche entstehen Wohnungen. Nun zeichnet sich eine Lösung des Problems ab.

Anwohner, die einen ersatzlosen Verlust von rund 300 Garagen und Stellplätzen nicht hinnehmen wollen, hatten sich an Bezirks- und Landespolitiker gewandt. Der CDU-Abgeordnete Martin Pätzold brachte bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Erfahrung, dass die Howoge im Zuge der Projektentwicklung Gespräche mit dem Bezirksamt Lichtenberg zur Errichtung einer Quartiersgarage in der Volkradstraße aufgenommen habe.

Die jetzigen Garagen in Friedrichsfelde könnten noch gut ein Jahr genutzt werden können. Das landeseigene Wohnungsunternehmen werde zu gegebenem Zeitpunkt mit konkreten
Informationen auf die Garagen-und Stellplatzmieter zukommen. Die Fertigstellung von rund 200 Wohneinheiten auf dem Garagengelände an der Schwarzmeerstraße 57 sei für das Jahr 2027 geplant.

Verkehrskonzept für die Schwarzmeerstraße

Auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Lichtenberg unterstützt das Projekt einer Quartiersgarage. In einem auf Initiative von CDU und FDP ergangenen Beschluss der BVV wird das Bezirksamt ersucht, für den Bereich rund um die Schwarzmeerstraße ein Konzept für die langfristige Optimierung des ruhenden Verkehrs unter Beteiligung der anliegenden Wohnungsunternehmen zu erarbeiten und gemeinsam mit diesen umzusetzen.

Im Rahmen der geplanten Bebauung soll gemeinsam mit den Nutzenden der gegenwärtigen Garagenanlage beraten werden, wie die Schaffung einer Quartiersgarage den Parkdruck lindern kann, der unter anderem durch den Wegfall des Garagenkomplexes unverkennbar entsteht. Die Lösung der Situation für den ruhenden Verkehr im Wege einer Quartiersgarage soll als Teil des Mobilitätskonzeptes für die angestrebte Bebauung durch das Bezirksamt eingefordert werden.

„Verbannung von Autos mit allen Mitteln“

Anwohner stehen den Planungen für die Quartiersgarage skeptisch gegenüber. „Im Moment verstehen wir diese Aussage der Howoge als Ruhigstellung der betroffenen Stellplatzmieter“, lässt einer von ihnen wissen. In den letzten Monaten hätten sich Beschwerden bei Mieterversammlungen sowie in Firm von Aushängen an Laternen oder Briefen gehäuft. „Auch dieses Bauvorhaben ist eine weitere Form von Verbannung der Autos aus der Stadt mit allen Mitteln“, so der Anwohner.

Quartiersgaragen können nach Darstellung der Senatsverwaltung eine zentrale Maßnahme sein, um zentrale Bereiche in Wohnquartieren vom privaten Kfz-Verkehr freizuhalten und den öffentlichen Nahverkehr zu fördern.

Text: Nils Michaelis