Im Rahmen des Forschungsprojekts "EIMobileBerlin" der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz werden bis Ende 2023 bis zu 1.000 Laternenladepunkte in ausgewählten Außenbezirken Berlins errichtet. Bild: IMAGO/STTP
Im Rahmen des Forschungsprojekts "EIMobileBerlin" der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz werden bis Ende 2023 bis zu 1.000 Laternenladepunkte in ausgewählten Außenbezirken Berlins errichtet. Bild: IMAGO/STTP

Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos stellt einen wichtigen Baustein der Mobilitätswende in Berlin dar. Ein entsprechendes Potenzial bieten dabei Straßenlaternen. In Treptow-Köpenick wird es genutzt.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „EIMobileBerlin“ der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz werden bis Ende 2023 bis zu 1.000 Laternenladepunkte in ausgewählten Außenbezirken Berlins errichtet. Davon sollen bis zu 150 Standorte im Bezirk Treptow-Köpenick realisiert werden.

Weitere Bezirke sind Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf. Wie auch bei Ladesäulen üblich, müssen die verkehrliche Eignung der spezifischen Laternenstandorte sowie deren direkte Nähe zu den Parkständen für das Laden von E-Fahrzeugen gegeben sein. Das teilt das Bezirksamt Treptow-Köpenick mit.

„Gut für den Klimaschutz“

„Wenn für die Verkehrswende die bereits bestehende Infrastruktur weitgehend ohne neuen Netzanschluss, Erdarbeiten oder zusätzliche Flächenversiegelung genutzt werden kann, ist das ein Gewinn an Zeit und gut für den Klimaschutz“, heißt es aus der Verwaltung.

Ein entsprechendes Potenzial bieten dabei Straßenlaternen. Ein Kasten für die Ladetechnik, der außen an die Laterne angeschraubt wird, macht das möglich. Das Ladesystem mit einer Leistung von 3,7 Kilowatt sei vor allem für Orte geeignet, an denen die Elektroautos länger stehen und etwa über Nacht geladen werden können. 

Ausbau ohne Probleme

Dazu Oliver Igel (SPD), Bezirksbürgermeister von Treotow-Köpenick: „Als Berlins flächengrößter Bezirk werden wir noch eine Weile auf das Auto angewiesen sein und sind im Gegensatz zur Innenstadt mit Elektro-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum unterversorgt worden. Umso besser, wenn vorhandene Infrastruktur relativ unkompliziert zum Ausbau der E-Mobilität genutzt werden kann.“

Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) ergänzt: „Die neuen Laternenladeeinrichtungen sind ein attraktives zusätzliches öffentliches Ladeinfrastrukturangebot, dass den Nutzern vor allem das wohnortnahe Laden ihres Elektroautos erleichtert. Dies bauen wir zunächst in ausgewählten Außenbezirken auf und prüfen mit diesen Testversuchen, wie sich diese neue Technologie perspektivisch zur flächendeckenden Versorgung mit Ladepunkten für Elektroautos im öffentlichen Raum eignet.“

Standorte in Nähe zu Mehrfamilienhäusern

Knapp zwölf Monate stehen nun für die Planung und Umsetzung der Ladepunkte zur Verfügung. Vorrangig werden Standorte in Nähe zu Mehrfamilienhäusern und Geschoßwohnungsbau ausgewählt, bei denen der vorhandene Mast möglichst weitergenutzt werden kann. Die äußeren Bereiche des Bezirks werden bei der Standortplanung ebenso berücksichtigt.

Beim Laternenladen handelt es sich um Ladepunkte, die eine Sondernutzungserlaubnis durch den Bezirk benötigen. „Auf dem Weg zur Mobilitätswende bringt uns jeder genehmigte Lademast ein Stück weiter“, sagt Claudia Leistner (Grüne), Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt. Um die Beschaffung, Errichtung und den Betrieb der Laternenladeeinrichtungen kümmert sich dann im letzten Schritt das Unternehmen Ubitricity.

Zwei Schnellladehubs pro Bezirk

Unabhängig vom Projekt „EIMobileBerlin“ geht der Ladeinfrastrukturausbau im öffentlichen Raum Berlins weiter voran. Im Rahmen des neu ausgerichteten Berliner Planungsansatzes bis 2030 für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum ist die Errichtung von über 1.800 AC- und DC-Ladepunkten sowie von bis zu zwei Schnellladehubs pro Bezirk durch die Berliner Stadtwerke Kommunalpartner GmbH vorgesehen.

Daneben kann wie bisher auch Ladeinfrastruktur durch dritte Betreiber im öffentlichen Raum errichtet werden.

Text: red/nm