Smarte Messgerätschaften
Der kleine Sensor schickt seine Messdaten direkt an das Lesegerät und/oder par App ans Smartphone. Bild: Dexcom

Mit Hilfe immer kleiner werdender Sensoren wird das Diabetesmanagement für Betroffene immer smarter, vor allem aber kinderleicht.

Einfach so zum Kindergeburtstag gehen oder vielleicht sogar mal bei einer Freundin übernachten: Was für gesunde Kinder normale Unternehmungen sind, können für Mädchen und Jungen mit Typ-1-Diabetes etwa zu kleinen Abenteuern werden. Denn bei allem Spaß müssen sie ihre Blutzuckerwerte ständig im Blick haben und auf Notfälle vorbereitet sein. Doch wie fast überall in unserem Alltag, erleichtern auch im Diabetesmanagement moderne Technologien das Leben der kleinen und großen Patienten, egal ob sie Typ-1- oder Typ-2-Diabetes haben.

Einfache Handhabung

Der Schlüssel dazu lautet heute: kontinuierliche Zuckermessung in Echtzeit (rtCGM). Hierbei wird ein Sensor – zum Beispiel FreeStyle Libre 3 von Abbott oder G7 von Dexcom – etwa an der Rückseite des Oberarms, am Bauch oder am oberen Gesäßbereich (empfohlen bei Kindern bis sechs Jahren) platziert. Der Sensor misst den Zuckerwert im Unterhautfettgewebe automatisch und sendet ihn an das dazu gehörende Anzeigegerät und/oder an das Smartphone mit der entsprechenden App. Dadurch kann in den meisten aller Fälle nicht nur der Fingerpiks entfallen, sondern auch ein etwaiges Scannen des Sensors. Die einfache Handhabung ermöglicht ein Setzen des Sensors in nur drei Schritten. Beim G7 etwa können die ersten Zuckerwerte bereits nach weniger als 30 Minuten eingesehen werden.


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Auch der Sensorwechsel kann jetzt noch flexibler geschehen: Nach Ablauf der Sensortragedauer von bis zu zehn Tagen gibt der Sensor Bescheid, wenn er ausgetauscht werden muss. Der Sensor muss im Vergleich zum Vorgängermodell jedoch nicht gleich ausgetauscht werden, denn das neue System bietet nun zwölf Stunden Toleranzzeit. Das gibt mehr Freiheit im Tagesablauf: Fußballtraining, Konferenz oder das Abendessen mit Freunden müssen so nicht unterbrochen werden.

Grüner Bereich.

Die Zeit im Zielbereich ist bei Diabetes neben dem Langzeitblutzuckerwert HbA1c eine richtige Richtgröße der Stoffwechseleinstellung. Sich möglichst lange im Zielbereich zu
bewegen ist wichtig, denn im Umkehrschluss bedeutet das weniger Unter- und
Überzuckerungen. Die neuste Sensorgeneration kann mit individuell und zeitlich variabel
einstellbaren Warnfunktionen dabei helfen, Stoffwechselentgleisungen bei rechtzeitiger
Intervention zu vermeiden.


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Beim Dexcom G7 hilft eine zusammenfassende Datenanalyse der Zuckerwerte, die leicht verständlich in den Ampelfarben dargestellt wird, bei der Zielerreichung. Statt mühsam eine Kurve studieren zu müssen, können Anwender mit einem Blick erfassen, wie viel Prozent der Werte im grünen Zielbereich (“Alles auf Kurs“) liegen. Das Ziel ist es, mehr Grün (Zeit im Zielbereich), weniger Gelb (Zeit oberhalb des Zielbereiches) und weniger Rot (Zeit unterhalb des Zielbereiches) zu erreichen.

Diese farbliche Codierung kann die Kommunikation zwischen Patienten und dem Diabetesteam erleichtern, da sie aus dem Alltag bekannt und intuitiv verständlich ist. Statt komplizierte Zahlen- und Prozentangaben zu verwenden, kann das Diabetesteam die Patienten auch mit der Farbcodierung schulen. In der neu gestalteten Dexcom G7-App und dem G7-Empfänger sind außerdem bis zu 90 Tage Rückschau der Zuckerwerte (Zeit im Zielbereich, Glukosemanagement-Indikator und durchschnittlicher Zuckerwert) integriert. Beim persönlichen Besuch in der Praxis kann das Diabetesteam die Daten so für ein ganzes Quartal nachvollziehen.

Prävention statt Reaktion

Die intelligenten Warnfunktionen können dabei helfen, nur dann an den Diabetes denken zu
müssen, wenn es wirklich wichtig ist. Über eine vorausschauende Warnfunktion kann der smarte Sensor-Träger zum Beispiel 20 Minuten, bevor der Wert unter eine kritische Schwelle fallen könnte, warnen. Nach dem Motto „Prävention statt Reaktion“ kann die prädiktive Vorwarnung so Zeit verschaffen, noch rechtzeitig gegenzusteuern.

Beim Dexcom G7 wurden weitere Warnfunktionen eingeführt oder optimiert: Eine Warnung erhalten, weil der Zuckerwert kurz nach einer Mahlzeit ansteigt? Das lässt sich mit der verzögerten Hochwarnung jetzt vermeiden, denn die neue Warnfunktion erlaubt es Nutzern, die Warnung „Hoher Glukosewert“ auf Wunsch erst nach einem individuell festgelegten Zeitraum zu erhalten.

Übrigens: Wer den Dexcom G7 kostenlos testen möchte, wird hier fündig.

Text: Redaktion