Die neue Tramstrecke in Adlershof: Anwohner beklagen Lärm

Die neue Tramstrecke zwischen Adlershof und dem S-Bahnhof Schöneweide wurde heißt ersehnt. Doch nun beklagen Anwohner, dass sie sich durch den Lärm der Straßenbahn belästigt fühlen.

Vor knapp zwei Jahren haben das Land Berlin und die Berliner Verkehrsbetriebe den Startschuss für den Bau der neuen Straßenbahnstrecke in Adlershof gegeben. Ende Oktober vergangenen Jahres wurde sie dann eröffnet. Die 2,7 Kilometer lange Strecke führt über fünf neue Stationen über die Karl-Ziegler-Straße bis zum S-Bahnhof Schöneweide und wird seitdem rege genutzt. “Die neue Tramstrecke ist super”, sagt eine Anwohnerin aus der Nieberstraße, die mit der M17 neuerdings bis nach Oberschöneweide und zum Tierpark fahren kann. “Sehr komfortabel für Ausflüge mit meiner kleinen Tochter”, sagt sie.

Straßenbahn macht Lärm

Des einen Freud ist jedoch, wie so oft, des anderen Leid. Denn seit der Inbetriebnahme der neuen Tram-Verbindung häufen sich ernstzunehemnde Lärmbeschwerden von Anwohnern. Der CDU-Abgeordnete Stefan Evers thematisierte diesen Zustand in einer schriftlichen Anfrage an die Senatsverwaltung. Seine Kernfrage: Welche Gegenmaßnahmen trifft der Senat, um die Lärmbelästigung für die sich gestört fühlenden Anwohner zu reduzieren?

168 Fahrten je Richtung pro Tag

Konkret führt die neue Strecke an der Wilhelm-Hoff-Straße, der Newtonstraße, der Konrad-Zuse-Straße, der Hermann-Dorner-Allee sowie am Groß-Berliner Damm und am Sterndamm an Wohnbebauung entlang. Ein zu hoher Lärmpegel werde laut Senat ausschließlich im Abschnitt zwischen Karl-Ziegler-Straße und der Haltestelle Landschaftspark Johannisthal bemängelt. Immerhin rollen die Bahnen der Linien 61, 63 und M17 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf gerader Strecke nunmehr 168 Mal am Tag und 42 Mal in der Nacht je Richtung durch die genannten Gebiete. In Kurven darf nur 20 km/ h gefahren werden, teilt die Senatsverwaltung auf Evers’ Anfrage mit.

Rasengleis soll Lärm reduzieren

Lärmschutzmaßnahmen seien im Voraus schon getroffen worden. Etwa sei die Trasse so gut als möglich mit einem lärmmindernden “Rasengleis” ausgerüstet worden. In allen Kurven wurden sogenannte Schienenkopfkonditionierungsanlagen verbaut, die das bekannte und unangenehme Quietschen der Räder vermeiden sollen. “Für den Fall, dass passive Lärmschutzmaßnahmen nicht möglich oder untunlich sind, sieht der Planfeststellungsbeschluss eine Entschädigung in Geld vor”, heißt es in dem Antwortschreiben aus dem Senat.

Text: Sara Klinke, Bild: IMAGO / Jürgen Heinrich