Nicht nur auf die Wirtschaft und die Haushalte rollt eine regelrechte Energiekostenwelle zu, sondern auch auf die Sportvereine der Stadt. Marco Brauchmann, Bezirksstadtrat für Sport in Treptow-Köpenick, fordert deshalb eine „Energie-Nothilfe Sport“.
In einem offenen Brief schreibt Sportstadtrat Brauchmann von einer „Energiekostenwelle“, welcher die Sportvereine „absehbar nicht bewältigen können“. Laut ihm würden die in Folge des Kriegs in der Ukraine stark steigenden Gas- und Strompreise vorrangig die Vereine treffen, die über eigene Anlagen verfügen oder über bestehende Nutzungsverträge vollständige Sportanlagen bewirtschaften müssen.
Treptow-Köpenick stark betroffen
Insbesondere in Treptow-Köpenick drohe den vielen Wassersportvereinen mit alten, denkmalgeschützten Bootshäusern der „Energiekosten-GAU“, so Brauchmann weiter. Auch andere bewirtschaftungspflichtige Vereine könnten sich Heizung und Duschwasser für ihre Sportfunktionsgebäude nicht mehr leisten.
Brauchmann schreibt weiterhin, dass in diversen Medien bereits von zusätzlichen Energiekosten bis zu 250.000 Euro bei einem größeren Verein zu lesen war. In zahlreichen Fällen könnten die Vereine diese hohen Kosten nicht durch Rücklagen abfangen, so der Bezirksstadtrat für Sport.
Beitragserhöhungen kaum möglich
Auch Beitragserhöhungen scheiden oft aus, da die Mitglieder bereits durch die Inflation sparen müssen und zahlreiche Austritte drohen. Der organisierte Sport würde laut Brauchmann in so einem Szenario schlimmen Schaden nehmen.
Aus all den genannten Gründen hat sich Brauchmann nun nach eigenen Aussagen an die Sportsenatorin gewandt und gebeten, für den bevorstehenden Winter eine „Energie-Nothilfe Sport“ im notwendigen Volumen aufzulegen. Diese soll den Sportvereinen zur Verfügung gestellt und so über den Herbst und Winter geholfen werden.
Text: red/su