Polizisten gehen zu den Einsatzfahrzeugen nach der Beendigung einer Geiselnahme in einem Geschäft an der Keithstraße.
Polizisten gehen zu den Einsatzfahrzeugen nach der Beendigung einer Geiselnahme in einem Geschäft an der Keithstraße. Foto: Carsten Koall/dpa

Berlin (dpa) – Bei der Geiselnahme am Montagabend in Berlin soll einer der Täter mehrfach gedroht haben, sich zu erschießen. Als das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei das Antiquitätengeschäft im Stadtteil Schöneberg um 2.30 Uhr in der Nacht zu Dienstag stürmte, wurde der 41-jährige Mann mit einer stark blutenden Kopfwunde gefunden, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Nach den bisherigen Erkenntnissen soll er sich mit seiner Waffe erschossen haben. Sein 22-jähriger Komplize bei dem Raubüberfall hatte das Geschäft in der Keithstraße bereits am Montagnachmittag verlassen und war von der Polizei festgenommen worden.

Der Inhaber des Geschäfts und seine Frau waren als Geiseln genommen worden. Die Frau wurde nach einigen Stunden frei gelassen und danach kurz im Krankenhaus behandelt. Ihr Mann wurde nach neun Stunden als Geisel in der Nacht vom SEK befreit und blieb unverletzt. Der Überfall ereignete sich gegen 17.30 Uhr. Passanten beobachteten ihn und alarmierten die Polizei, die schnell vor Ort war. Ebenfalls in der Keithstraße befindet sich ein großer Standort des Landeskriminalamtes (LKA) mit den Mordkommissionen und weiteren Einheiten.

Der 22-jährige mutmaßliche Täter, ein Iraner, sollte am Dienstag einem Haftrichter wegen versuchten schweren Raubes vorgeführt werden. Die Leiche des zweiten Mannes, der auch Iraner war, sollte am Dienstag oder Mittwoch obduziert werden.