Rund um die Uhr geöffnet: Viele Anwohner schätzen den Kiosk am Bahnhofsvorplatz.
Rund um die Uhr geöffnet: Viele Anwohner schätzen den Kiosk am Bahnhofsvorplatz.

Der Abriss des Kiosks am Bahnhof Lichterfelde West ist vorerst abgewendet. Anwohner hatten gegen den Plan des Bezirks Stegliz-Zehlendorf protestiert.

Der Betreiber des Kiosks am S-Bahnhof Lichterfelde West hat eine weitere Sondernutzungserlaubnis für das öffentliche Straßenland erhalten. Diese gilt für ein Jahr, lässt Bezirksstadträtin Maren Schellenberg (Grüne) mitteilen.

Der Bezirk hatte die Sondernutzung zunächst nicht verlängert, um im Rahmen der barrierefreien Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes den Umbau des Bürgersteiges zu ermöglichen. Der Kiosk nimmt aus Sicht des Bezirks Steglitz-Zehlendorf eine Verkehrsfläche in Anspruch, die für die Bauarbeiten benötigt wird.

Planungen erst am Anfang

Die Planungen seien jedoch noch nicht sehr weit gediehen, deshalb könne der Kiosk vorerst bleiben, allerdings verbunden mit der Aufforderung, nicht genehmigte Anbauten abzubauen, so Schellenberg.

Maren Schellenberg. Stadträtin. Steglitz-Zehlendorf
Stadträtin Maren Schellenberg muss sich Kritik gefallen lassen. Bild: Uwe Steinert

Es bleibe hinreichend Zeit, die Planung des Umbaus der Kreuzung und des ganzen Bereichs mit dem Bezirksparlament und den Bürgern „in Ruhe“ durchzuführen. Dabei werde auch genau geprüft, ob der Kiosk an dieser Stelle bleiben kann.

Fast 60 Jahre vor Ort

Seit fast 60 Jahren gibt es den Kiosk am Bahnhof Lichterfelde-West. 2007 übernahm ihn Ugur Ciftci. Meldungen über einen baldigen Abriss hatten unter Anwohnern zu Protesten geführt. Rund 4.000 Menschen beteiligten sich bis dato an einer Unterschriftenaktion.

Es ist nicht auszuschließen, dass sich Schellenberg von dem öffentlich gewordenen Unmut unter Druck gesetzt fühlte. In Kürze will sie sich in der Bezirksverordnetenversammlung zur ersten grünen Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf wählen lassen.

Text: red/nm, Symbolbild: IMAGO/Future Image