Auf dem knapp 100 Hektar großen Gelände zwischen Osdorfer Straße und S-Bahn-Trasse sind rund 2.500 neue Wohnungen geplant. Foto: Groth Gruppe
Auf dem knapp 100 Hektar großen Gelände zwischen Osdorfer Straße und S-Bahn-Trasse sind rund 2.500 neue Wohnungen geplant. Foto: Groth Gruppe

Am südlichen Rand von Lichterfelde sollen rund 2.500 Wohnungen entstehen. Eine Ausstellung informiert über den Stand des umstrittenen Großprojektes.

„Lichterfelde Süd“ ist mit circa 2.500 Wohneinheiten eines der größten Wohnungsbauprojekte Berlins. An der Osdorfer Straße/Réaumurstraße entsteht auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände der Amerikaner ein neues Stadtquartier in Steglitz-Zehlendorf. Entsprechend umfangreich sei der Planungsprozess, so das Bezirksamt.

Am 21. Mai, von 10 bis 16 Uhr, können sich Interessierte  im evangelischen Gemeindezentrum in der Thermometersiedlung, Celsiusstraße 71-73, über den aktuellen Stand der Planungen für das neue Stadtquartier informieren. Im Rahmen einer kleinen Ausstellung erhalten sie allgemeine Informationen zu den wesentlichen Planungsthemen. Die Thermometersiedlung grenzt unmittelbar an das geplante Neubauquartier.

Gespräche erwünscht

„Mit dem Angebot werden besonders Bürger angesprochen, die mit Planverfahren weniger vertraut sind“, so das Bezirksamt. „Wir möchten dazu mit ihnen ins Gespräch kommen.“ Für Fragen sind Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtplanung des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf vor Ort. Zudem wird der Baustadtrat Michael Karnetzki (SPD) als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Konkrete Fachunterlagen werden hingegen erst im Rahmen der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans zur Stellungnahme bereitgehalten, deren Termin gesondert bekanntgegeben wird.

Aktionsbündnis kritisiert Planung

In der Bevölkerung und in der Bezirkspolitik ist das Projekt „Neulichterffelde“ umstritten. Das Aktionsbündnis Lichterfelde Süd lehnt die Planungen für die künftige Wohnbebauung auf dem früheren Gelände der US-Armee ab. Die bisherigen Planungen der Groth Gruppe zu der Aufstellung eines Bebauungsplans würden die Auswirkungen des Klimawandels und die Folgen der Bebauung auf die nördlich angrenzende Thermometersiedlung ignorieren, lässt das Aktionsbündnis Lichterfelde Süd wissen.

Das von der Groth-Gruppe und dem Bezirk erarbeitete Konzept sieht allerdings vor, Mensch, Natur und Energie auf einem ökologisch wertvollen Gelände durch gute Planung und viele Ausgleichsmaßnahmen in Einklang zu bringen.

Erhalt der Weidelandschaft

Neben den entstehenden Geschoss- und Sozialwohnungen sowie Doppel- und Reihenhäusern sind der Neubau einer Schule mit Sportplatz, drei Kindertagesstätten, einer Freizeiteinrichtung sowie diverse Gewerbeflächen, öffentliche Grünflächen und Plätze Inhalte des Städtebaulichen Vertrags. Dazu gehören auch der Erhalt und die Pflege großer Teiler der „Lichterfelder Weidelandschaft“.

Eine Anmeldung für die Ausstellung ist nicht erforderlich, der Zugang könne jedoch bei größerem Besucherandrang kurzfristig beschränkt werden. Im Ausstellungsraum gilt eine Maskenpflicht.

Text: red/nm