Nicht nur deutsche Filmproduktionen entstehen in Berlin, sondern auch viele Hollywood-Blockbuster. Foto: IMAGO / YAY Images
Nicht nur deutsche Filme entstehen in Berlin, sondern auch viele Hollywood-Blockbuster. Foto: IMAGO / YAY Images

In anderthalb Wochen startet die Berlinale 2023. Doch nicht nur für die Filmfestspiele kommen die Stars und Sternchen in die Hauptstadt, sondern auch um über den Rest des Jahres zahlreiche Filme zu drehen. Wir verraten Ihnen zehn weltbekannte Berliner Drehorte, die man kennen sollte!

Clärchens Ballhaus, Karl-Marx-Allee und Alexanderplatz: Hätten Sie gewusst, welche Film-Highlights hier gedreht wurden? Von deutschen Streifen bis hin zu Hollywood-Blockbustern entstanden an vielen Orten der Hauptstadt Meisterwerke des Kinos. Wir haben alle Details und Geschichten hinter den bekanntesten Film-Locations!

Berlinale 2023: Großes Kino an der Spree

Februar ist Berlinale-Zeit und die Hauptstadt im Kino-Fieber! Unsere Redaktion blickt vor und während des Filmfestivals nicht nur auf die Werke und Regisseure, die in diesem Jahr um den Goldenen Bären konkurrieren, sondern auch auf die Bedeutung Berlins als Filmstadt.

1. Clärchens Ballhaus

Inglorious Basterds“ von Kultregisseur Quentin Tarantino wurde an den verschiedensten Drehorten gefilmt – darunter auch Clärchens Ballhaus in Berlin. Im Film selbst wirkt die Szene mit Christoph Waltz wie in einem französischen Bistro aufgenommen, dabei spielt sie mitten in der Hauptstadt in der Auguststraße. Beinah wäre das Gebäude im 2. Weltkrieg zerstört worden, doch das Hinterhaus mit dem heutigen Tanzlokal blieb bis heute bestehen.

2. Karl-Marx-Buchhandlung

Das Leben der Anderen“ gehört zu den echten Klassikern unter den Stasi-Filmen. 2006 veröffentlicht, gewann der Politthriller von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarcks im Jahr darauf darauf sogar einen Oscar. In dem Drama gewinnt der Zuschauer Einblicke in die Welt des Stasi-Offiziers Gerd Wiesler, gespielt vom inzwischen verstorbenen Ulrich Mühe. Am Ende des Films ist Wiesler an einem bekannten Berliner Ort zu sehen, der Karl-Marx-Buchhandlung nahe des Strausberger Platzes.

3. Rathaus Schöneberg

Lola rennt“ von Regisseur Tom Tykwer gehört ohne Zweifel zu den deutschen Filme mit Kultstatus – sogar auf internationaler Bühne! In dem rasanten Streifen bleiben Lola (gespielt von Franka Potente) nur 20 Minuten, um irgendwie 100.000 Mark für ihren Freund Manni zu besorgen. Doch diese zwanzig Minuten laufen in drei unterschiedlichen Versionen ab und führen stets zu einem anderen Ende der Story.

Unter anderem zu sehen gibt’s eine Casino-Szene, die jedoch gar nicht in einem echten Casino, sondern im Foyer des Rathaus Schöneberg aufgenommen wurde. Ebenfalls häufig in dem Film zu sehen ist die Oberbaumbrücke, die Kreuzberg und Friedrichshain verbindet.

Das Westin Grand Hotel in der Friedrichstraße. Foto: IMAGO / Nikito
Das Westin Grand Hotel in der Friedrichstraße. Foto: IMAGO / Nikito

4. Hotel Westin Grand

Einer der jüngeren Filme aus Berlin mit internationaler Strahlkraft war „Victoria“ von Regisseur Sebastian Schipper. Im Jahr 2015 sorgte dieser wortwörtlich für Aufsehen, da der Film in nur einem Take, also ohne Schnitte, aufgenommen wurde. Deshalb mussten alle Drehorte so nah wie möglich beieinander liegen.

Zwischen dem Hotel Westin Grand in der Friedrichstraße 158 und Café Wilhelm & Medné in der Hedemannstraße 14 liegen gerade mal 1,4 Kilometer. Im Westin Grand endet „Victoria“ dann auch nach einer wilden Verfolgungsjagd ziemlich luxuriös: Eine Nacht in der Schinkel-Suite des Hotels kostet hier bis zu 10.000 Euro.

5. Petriplatz

Doch neben deutschen Filmen mit internationalem Erfolg wurden auch echte Hollywood-Blockbuster in Berlin gedreht. So unter anderem „Die Bourne Verschwörung“ von Paul Greengras aus dem Jahr 2004. In dem Actionthriller sind Matt Damon und seine Stuntdouble an diversen Berliner Schauplätzen zu sehen, darunter auch der Petriplatz im Ortsteil Mitte. 

Auf dem historischen Platz befand sich früher die Petrikirche, einst Wahrzeichen der Stadt. Hauptfigur Jason Bourne (Matt Damon) flüchtet durch viele Ecken Berlins, doch die Zuschauer denken er sei in Moskau, Neapel oder München. Die Vielfalt von Berlins Architektur macht’s möglich!

6. Checkpoint Charlie

Noch während des Kalten Kriegs war der historische Grenzübergang Checkpoint Charlie die Kulisse für den James-Bond-Film „Octopussy“ aus dem Jahr 1983. Roger Moore spielte damals den legendären Agenten James Bond und hält an dem Grenzübergang für Alliierte. Mittlerweile erinnert „nur“ noch ein Nachbau des Grenzhäuschens an den wohl berühmtesten Grenzübergang in Berlin.

Das Treppenhaus des Berliner Kammergerichts. Foto: IMAGO / Christian Ditsch
Treppenhaus des Berliner Kammergerichts. Foto: IMAGO/Christian Ditsch

7. Kammergericht

Auch wer noch nicht selbst ins Kammergericht am Kleistpark musste, hat es vermutlich schonmal gesehen. So zum Beispiel in dem Film „Der Vorleser“ (1995) mit Hollywood-Star Kate Winslet. Das Kammergericht wird häufiger für Filmproduktionen vermietet und taucht dann in Filmen und Serien wieder auf. Auch eine Szene aus „Der Vorleser“, Stephen Daldreys Verfilmung des Romans von Bernhard Schlink, wurde hier gedreht.

8. Südwestkirchhof in Stahnsdorf

Neben Filmen war und ist Berlin auch immer wieder Schauplatz für weltbekannte Serien. So auch für die Netflix-Produktion Dark. Zu den schönsten Drehorten der Mysteryserie zählt mit Sicherheit der Südwestkirchhof in Stahnsdorf, der seit Serienbeginn so einige Besucher anzog. Zudem sind in der deutschen Serienproduktion mit weltweitem Erfolg viele weitere Berliner Orte zu entdecken. So handelt es sich bei der Schule in „Dark“ in Wahrheit um die Reinfelder Schule in Charlottenburg-Wilmersdorf.

9. Potsdamer Platz

Neben dem Petriplatz ist in der „Bourne Verschwörung“ von Paul Greengras aus dem Jahr 2004 auch der Potsdamer Platz zu sehen. Doch der Action-Thriller ist nicht der einzige Film, der hier im Laufe der Jahre gedreht wurde. Auch die US-Serie „Homeland“ wurde im Jahr 2015 am Potsdamer Platz gedreht. Die gesamte fünfte Staffel der Erfolgsserie entstand in Berlin, gedreht wurde unter anderem auch am Zionskirchplatz oder im Görlitzer Park.

Ebenfalls am Potsdamer Platz wurde Wim Wenders Fantasy-Drama „Der Himmel über Berlin“ aus dem Jahr 1987 gedreht – allerdings lange vor der Neubebauung. Doch kaum ein anderer Ort in Berlin hat sich nach dem Mauerfall so verändert wie die einstige Brachfläche. Wo früher noch Einöde herrschte, befindet sich heute ein ganz neues Stadtviertel mit Hochhäusern und Shopping Mall.

10. Karl-Marx-Allee

Ende 2020 entstand dank der Erfolgsserie „Das Damengambit“ auf Netflix ein regelrechter Schach-Hype. Hauptfigur Beth geht in der Schlussszene der ersten Staffel durch die Straßen Moskaus und trifft auf ihre Schachgenossen. Gedreht wurde die Szene jedoch auf der Karl-Marx-Alle im Rosengarten bei den sogenannten Stalinbauten. Angelegt wurde die Parkanlage im Bezirk Friedrichshain bereits Anfang der 1950er-Jahre. 


Fallen Ihnen noch mehr berühmte Drehorte in und um Berlin ein? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

Text: red/su