Menschen packen Kartons für die Erdbebenopfer.
Große Hilfsbereitschaft bei der heutigen Sammelaktion in Moabit. Bild: IMAGO/Stefan Zeitz

Mehr als 20.000 Menschen sind bei den Erdbeben am Montagmorgen in der Türkei und Syrien ums Leben gekommen. Hinzu kommen Zehntausende Verletzte und Vermisste. Die Berliner reagieren mit zahlreichen spontanen Spendenaufrufen und Sammelaktionen.

Der Moabiter Pflegedienst Dosteli hat sich direkt entschlossen, eine Sammelaktion zu starten. Bereits am Montagvormittag riefen sie dazu auf, Kleidung, Decken und Windeln in die Emdener Straße zu bringen. Und ihrem Aufruf folgten zahlreiche Berliner. Innerhalb weniger Stunden stapelten sich Säcke und Kisten mit warmen Klamotten und Decken in den Räumen des Pflegediensts. „Hunderte Menschen haben bereits warme Kleidung und anderes vorbeigebracht. Straße und Bürgersteige sind voller Hilfsgüter, Menschen und Autos, die weitere Hilfe bringen“, heißt es von den Initiatoren. Die ersten Lkw mit Hilfsgütern seien bereits losgefahren, auch Turkish Airlines unterstützt die Sammelaktion und fliegt Hilfsmaterial in die Türkei.

Spenden werden auch heute angenommen

Wer noch warme Kleidung, Decken, Windeln, Verbandsmaterial und anderes spenden möchte, kann seine Spenden aber auch jetzt noch in die Emdener Straße 1 und 2 bringen. Auch im Märkischen Viertel, Quickborner Straße 48-50, gibt es eine Sammelstelle.

1000de Berliner*innen folgten heute dem Aufruf eines türk. Pflegedienstes aus Moabit &spendeten Kleidung für die Opfer d. Erdbeben in der Türkei &Syrien. Hunderte waren Stunden vor Ort & halfen wie @TubaBozkurt &ich beim packen.

Danke für diese großartige Solidarität!#DEPREMOLDU pic.twitter.com/BWgMRQATIJ

— Taylan Kurt (@KurtTaylanz) February 6, 2023

 

Auch in Kreuzberg hat die deutsch-türkische Community schnell reagiert. Das Konservatorium für türkische Musik hat eine der vielen Spendenaktionen in Berlin gestartet. „Ich fange sofort an zu weinen, wenn mich Bilder aus der Türkei erreichen“, sagte die Mitorganisatorin und Sozialpädagogin Züleyha Kafkas Öztürk am Montag der dpa.

Wer speziell den Menschen in Syrien helfen möchte, kann noch die gesamte Woche über warme Kleidung, Lebensmittel und Babynahrung in die Arztpraxis von Dr. Mahyoub an der Joachimstaler Staße 21, bringen. Die Spenden werden im Anschluss in die Erdbebenregion in Syrien gebracht.

Mit Geldspenden helfen

Neben Sachspenden werden auch Geldspenden benötigt. So können Berliner Hilfsorganisationen unterstützen: Das Bündnis Entwicklung Hilft und die Aktion Deutschland Hilft haben unter www.spendenkonto-nothilfe.de ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet.

Stärkstes Beben sei 1999

In der Nacht vn Sonntag auf Montag hat es ein Beben der Stärke 7,8 in der türkisch-syrischen Grenzregion gegeben. In den Stunden darauf wurde die Region von mehr als 50 Nachbeben erschüttert, mittlrerweile wurden weit über 200 Nachbeben gemessen. Mehr als 20.000 Menschen sind bei dem Beben ums Leben gekommen. Zehntausende werden noch vermisst oder wurden verletzt. Zahlreiche Menschen verbrachten die vergangenen Nächte bei Minusgraden im Freien, aus Angst vor weiteren Nachbeben.

Text: kr