Menschen mit Koffern.
Ein Ticket für alle? Vielerorts soll das nicht der Fall sein. Bild: IMAGO/Michael Gstettenbauer

Der Vorverkauf für das 49-Euro-Ticket soll bald starten. Viele Verkehrsbetriebe wollen dabei auf einen Bonitätsnachweis setzen. Wer verschuldet ist, könnte dann leer ausgehen.

Ein günstiges Nahverkehrsticket für alle, das insbesondere sozial Schwächere entlastet: So wurde das 49-Euro-Ticket angekündigt. In einigen Regionen könnten aber genau diese Personen benachteiligt werden. Denn viele Verkehrsbetriebe wollen beim Verkauf des Deutschlandstickets einen Bonitätscheck integrieren. Dadurch solle Betrug verhindert werden. Anders als beim 9-Euro-Ticket, das monatsweise gekauft werden konnte, ist das Deutschlandticket nur im Abo erhältlich. Die monatliche Rate wird per Lastzugverfahren vom Konto des Kunden abgebucht.

Kein Ticket bei niedrigem Schufa-Score

Wer einen niedrigen Schufa-Score aufweist, also viele Schulden oder in der Vergangenheit länger keine Rechnungen bezahlt hat, erhält unter Umständen kein Ticket. Der Schufa-Score gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person ihre Schulden begleicht. Vor allem Bezieher von Bürgergeld haben einen solchen Eintrag bei der Schufa. Einen integrierten Bonitätscheck angekündigt, haben bereits einige Verkehrsbetriebe in Bayern und Baden-Württemberg. Die BVG will sich dem Verfahren hingegen nicht anschließen, wie ein Sprecher der „Neuen Presse“ mitteilte: „Das Deutschlandticket ist bei der BVG für alle Menschen zugänglich. Niemand muss befürchten, wegen eines negativen Schufa-Eintrags dieses attraktive Abo nicht abschließen zu können.“

Das Deutschlandticket soll allen Bürgern ab dem 1. Mai den günstigen Zugang zum Nahverkehr ermöglichen. Es gilt in allen Nahverkehrsmitteln, im Regionalverkehr, Bussen und Bahnen. Bei der BVG können Kunden das Ticket bereits reservieren. Der Verkauf beginnt dann im April.

Text: kr/red