Kerzen flackern im Dunkeln.
Gedenken an einsam Verstorbene. Bild: IMAGO/Maximilian Koch

Wer keine Verwandten hat oder mittellos ist, wird normalerweise ohne Trauerfeier durch das Sozialamt oder das Ordnungsamt bestattet. Am 22. Januar wird für sie eine Gedenkfeier organisiert.

Wer mittellos ist und dessen nächste Verwandte nicht auffindbar sind, wird in der Regel ordnungsbehördlich begraben. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige des Verstorbenen zu ermitteln, gelten diese Verstorbenen nach amtlicher Definition als einsam Verstorbene. Für eben diese Menschen richtet der Evangelische Kirchenkreis Spandau gemeinsam mit dem Bezirksamt Spandau um 17 Uhr in der St. –Nikolai-Kirche Spandau (Reformationsplatz, 13597 Berlin) eine Gedenkfeier aus, an der alle Bürger teilnehmen können.

In Würde gedenken

„Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude, dass der Kirchenkreis Spandau gemeinsam mit dem Bezirksamt Spandau zum nunmehr vierten Mal bei einer konfessionsübergreifenden Feier in Würde jener gedenkt, die am Ende ihres Lebens alleine waren und keinen Beistand von Angehörigen hatten“, erläutert Bezirksbürgermeisterin Dr. Carola Brückner.

„Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte (Heinrich Heine)“, zitiert Pfarrer Björn Borrmann aus der St. Nikolai-Kirche, „und auch, wenn wir die Lebensgeschichten der Verstorbenen nicht kennen, würdigen wir sie, indem wir sie beim Namen nennen.“ So werden während der Trauerfeier die Namen der Verstorbenen verlesen.

 
Alle Spandauer und alle Bürger sind herzlichst eingeladen der Gedenkfeier beizuwohnen, Blumen mitzubringen oder persönliche Gegenstände auf den Stufen des Altarraum abzulegen.
 
Text: red