Zahl der Fahrgäste ist um 40 bis 50 Prozent gesunken.
Weil immer weniger Fahrgäste mitfahren, schränken die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in Absprache mit dem Senat ihr Fahrtenangebot deutlich ein. Die ersten Einschränkungen traten bereits ab heute zu Betriebsbeginn in Kraft. Oberste Prämisse bleibe weiterhin, „dass alle Haltestellen von Bussen, U- und Straßenbahnen in regelmäßigen Takten bedient werden. Im Bus- und Straßenbahnverkehr gilt seitdem maximal ein Zehn-Minuten-Takt.
Keine Verstärkerfahrten. Die Tramlinien 16, 18, 37 und 67 werden eingestellt. Sie verkehren größtenteils parallel zu anderen Straßenbahnlinien. Die für die Schülerverkehre notwendigen Verstärkerfahrten auf den Linien M5 und M6 wurden ebenfalls eingestellt. Auch die U-Bahn-Linie U55 zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor wird nicht mehr befahren. Weil Touristen ausbleiben, ist es auf der von vielen Besuchern der Stadt genutzten Strecke leer geworden.
Weitere Einschränkungen
Ab dem 23. März werden auch auf den anderen U-Bahn-Linien Einschränkungen spürbar, erklärt die BVG. Alle Strecken außer der U55 bleiben in Betrieb, allerdings wird auch dort das Fahrtenangebot auf einen Zehn-Minuten-Takt ausgedünnt, hieß es in Kreisen des Landesunternehmens. „Ein solcher Takt ist leicht zu merken“, sagte ein Mitarbeiter. Anders als erwogen soll es bei der Berliner U-Bahn während weniger ausgelasteten Betriebszeiten keine weiteren Einschränkungen geben. Zuletzt war ein 15-Minuten-Takt diskutiert worden. Gleichzeitig könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Einschränkungen kommt – zum Beispiel, wenn die Fahrgastnachfrage noch weiter zurückgeht, hieß es.
Bei der BVG, deren Verkehrsmittel normalerweise täglich im Schnitt für drei Millionen Fahrten genutzt wurden, ist die Zahl der Fahrgäste im Zeichen von Corona um 40 bis 50 Prozent gesunken. Viele Busse und Straßenbahnen fahren fast leer durch die Stadt. Deshalb bemüht sich die BVG in solchen Fällen, Doppeldeckerbusse durch einstöckige Fahrzeuge zu ersetzen.
Auslastung beobachten
Die Auslastung der Fahrzeuge soll kontinuierlich beobachtet und der Fahrgastnachfrage angepasst werden. Sorge, dass in Kürze keine Bahnen mehr fahren, müssten die Berliner aber nicht haben. „Die BVG bewegt Berlin, auch und gerade in schwierigen Zeiten. Auch wenn die Takte in der kommenden Zeit nicht überall so dicht sein werden wie gewohnt, die Berliner können sich darauf verlassen: Der nächste Bus, die nächste Bahn kommt“, sagt Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG. Bei der S-Bahn kommt es ebenfalls zu Einschränkungen. Seit dem 19. März fallen die Verstärkerfahrten in den Hauptverkehrszeiten auf den Linien S1, S3 und S5 aus. Weitere Informationen zu den Taktzeiten und Ausfällen finden Interessierte im Internet.
Datum: 18. März 2020, Text: red, Bild: imago images/Winfried Rothermel