Zumindest auf einem gefährlichen Teilstück wird nun eine Übergangslösung eingerichtet. Bis die gesamte Straße einen Radweg bekommt, wird es noch dauern.

Die Müllerstraße ist für Radfahrer ein gefährliches Pflaster. Um einen Radweg auf der viel befahrenen Straße kämpfen Radler seit Jahren. Der Umbau des Abschnitts Seestraße bis zum S- und U-Bahnhof Wedding war schon fast fertig geplant, da mussten die Planungen noch einmal wegen des damals neuen Mobilitätsgesetzes angepasst werden. Im Frühjahr 2021 dann wurde endlich beschlossen, einen drei Meter breiten Radweg anzulegen und dafür die Mittelinsel zu verkleinern. Doch bis es so weit ist, kann noch einige Zeit vergehen. „Der Bezirk hat sich entschieden nicht mehr auf ein Happy End der Idealplanung für die Müllerstraße zu warten“, hieß es deshalb in dieser Woche aus dem Bezirksamt.

Übergangslösung kommt Ende September

Eine Übergangslösung soll nun auf dem Abschnitt zwischen Luxemburger Straße/ Schulstraße und dem S- und U-Bahnhof für mehr Sicherheit für Radfahrer sorgen. Die Zwischenlösung sei mehr als ein Pop-up-Radweg, teilt die Behörde weiter mit, „denn schwierige und unter Umständen gefährliche Stellen werden für eine sichere Befahrung hergestellt. Auf beiden Seiten entsteht ein drei Meter breiter Radweg, der Raum für zu Fußgehende bleibt unangetastet, der Parkstreifen entfällt somit.“ Der komplette Umbau der Straße soll damit aber nicht vom Tisch sein, Senat und Bezirk würden weiter an einer schnellen Realisierung des lange überfälligen Radweges arbeiten.

Überholte Urbanitätsvorstellung

„Für den Autoverkehr gibt es keine ähnlichen Umfahrungen und so ist die Müllerstraße die Nord-Süd Verbindung durch den Wedding schlechthin. Hohes Verkehrsaufkommen, Busverkehr, Lieferzonen, Parkstreifen an den Seiten und kein Radweg nirgends, machen die Müllerstraße zu einer Bastion einer überholten Urbanitätsvorstellung, bei der Begriffe wie Umweltgerechtigkeit, Klimaschutz, klimafreundliche, sichere Mobilität nicht vorkamen. An kaum einer anderen Stelle im Wedding ist diese Problematik so sichtbar in Asphalt gegossen, wie in der Müllerstraße“, so das Bezirksamt.

Text: kr, Bild: IMAGO/Stefan Zeitz, Visualisierung: BA Mitte