Am 23. November wurde ein 39-jähriger Mann gegen 7 Uhr erschossen in seiner Wohnung an der Müllerstraße 38 aufgefunden. Nun wurden drei Tatverdächtige festgenommen.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um eine Frau und zwei Männer. Die umfangreichen Ermittlungen der 2. Mordkommission des Landeskriminalamtes gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Berlin führten bereits am 14. Januar 2022 zur Festnahme der 24-jährigen Frau in Aachen. Die Festnahme erfolgte wegen eines zuvor in Berlin erwirkten Haftbefehls wegen Beihilfe zum Mord an dem 39-Jährigen mit Unterstützung durch Berliner und örtliche Zielfahndungskräfte.
Jetzt wurden auch Haftbefehle wegen Mordes für die beiden männlichen Haupttatverdächtigen in Berlin erlassen und in Aachen und Köln verkündet, wo die Männer sich wegen des Verdachts eines bewaffneten Raubes in anderer Sache bereits in Untersuchungshaft befinden. Sie sind 31 und 38 Jahre alt und – wie auch die Inhaftierung wegen Verdacht des Raubes zeigt – polizeibekannt.
Sorgerechtstreit eskalierte
Die drei Tatverdächtigen sind nach vorliegenden Erkenntnissen zur Tatbegehung gemeinsam von Bonn aus nach Berlin gefahren, um den 39-Jährigen zu töten. Nach der Tat flüchteten sie zunächst unerkannt wieder nach Bonn und hielten sich dort und in der Umgebung versteckt. Alle Tatbeteiligten und der Erschossene sind arabisch-libanesischer Herkunft. Das Motiv sei ein Sorgerechtstreit um die Kinder des Getöteten: Der 39-Jährige hatte mit einer Schwester eines der Tatverdächtigen zwei kleine Kinder. Als die Schwester im Frühjahr 2020 in Berlin verstarb, verlangte die Familie der Kindesmutter das Sorgerecht und behielt die Kinder bei sich in Bonn.
Der Getötete und Vater der Kinder hingegen wollte dies nicht hinnehmen und strengte gerichtlich den Erhalt des Sorgerechtes an. Im Dezember 2021, also in zeitlicher Nähe zu der Tötung, war ein Termin beim Familiengericht terminiert.
Quelle: Polizei Berlin, Bild: IMAGO/Sabine Gudath