Die beliebte Ausflugsroute wird ausgebaut und barrierefrei.
In diesem Jahr feiert Berlin den Mauerfall vor 30 Jahren. Für den Mauerweg hat der Senat jetzt ein umfangreiches Sanierungspaket auf den Weg gebracht. Die beliebte Touristenroute wird erneuert, ausgebaut und barrierefrei. Dann wird der Weg durchgehend auch für Fahrrad- und Rollstuhlfahrer nutzbar sein. Auch das Informationssystem entlang der Route soll im Zuge der Baumaßnahmen verbessert werden. Die Arbeiten beginnen allerdings erst im Jahr 2020. Für das auf fünf Jahre angelegte Projekt hat das Land etwa 12,4 Millionen Euro bereitgestellt.
Landschaftlich reizvoll
Der zwischen den Jahren 2002 und 2006 realisierte Berliner Mauerweg (im Bild: der durch den Mauerpark in Prenzlauer Berg führende Abschnitt) verläuft entlang der Grenze zum einstigen West-Berlin. In den meisten Abschnitten verläuft die Rad- und Wanderroute auf dem ehemaligen Zollweg oder auf dem sogenannten Kolonnenweg, den die DDR-Grenztruppen für ihre Kontrollfahrten angelegt hatten. Historisch interessante Abschnitte, in denen sich noch Mauerreste oder Mauerspuren auffinden lassen, wechseln mit landschaftlich reizvollen Strecken. Der Mauerweg ist ausgeschildert: In regelmäßigen Abständen helfen Übersichtspläne bei der Orientierung.
An den Stationen der „Geschichtsmeile Berliner Mauer“ sowie den Info-Stelen des Mauerwegs gibt es mehrsprachige Informationen über die Teilung Deutschlands, den Bau und den Fall des von der DDR-Führung so titulierten „antifaschistischen Schutzwalls“. Mit Fotografien und Texten werden Ereignisse geschildert, die sich am jeweiligen Standort zugetragen haben und die politische Situation sowie den Alltag in der geteilten Stadt in Erinnerung bringen. Im Innenstadtbereich hilft ein „Orientierungssystem Berliner Mauer“ mit Karten und Hörstationen bei der Entdeckung von Überbleibseln der Sperranlagen.
Weltweit einmalig
„Durch seine weltweite Einmaligkeit hat sich der Berliner Mauerweg mit seiner vielfältigen Streckenführung auf mehr als 160 Kilometer Länge zu einem festen Bestandteil des Berlin-Tourismus entwickelt“, so der Senat in einem Bericht ans Abgeordnetenhaus. In dem Konzept für einen stadtverträglichen und nachhaltigen Berlin-Tourismus wird der Berliner Mauerweg als Leuchtturmprojekt mit seiner einmaligen internationalen Bedeutung herausgehoben. Als solches soll er stärker in Szene gesetzt und weiterentwickelt werden.
Ein wesentliches Ziel bleibe es, den Mauerweg möglichst nah am ursprünglichen Verlauf der Mauer zu ermöglichen. „Damit verbunden ist die Überprüfung von Teilbereichen, die bei der Erstumsetzung nicht oder nur mit Umwegen realisiert werden konnten.“ Zwecks einer langfristigen Sicherung habe der Senat die Unterschutzstellung des Mauerweges als Denkmal geprüft, das Landesdenkmalamt habe einen solchen Schritt aber für „nicht möglich erachtet“.
Was reizt Sie am Berliner Mauerweg?
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Datum: 1. Februar 2019. Text: Redaktion. Bild: Grün Berlin.