Eine Lösung des Partyärgers: Gastronomen am Weinbergsweg sollen „Charta der Rücksicht“ unterschreiben.
Lärm und Müll sorgen seit Jahren für Ärger im Weinbergsweg. Vor allem in der Pandemiezeit waren Mitarbeiter des Ordnungsamts unterwegs, um die Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu kontrollieren. Nun soll eine „Charta der Rücksicht“ für Frieden zwischen Gastronomen, der Partyszene und den Anwohnern rund um den Weinbergspark sorgen. Diese Charta wurde von der Stadtteilkoordination Brunnenstraße Süd erarbeitet und im Juni bereits vorgestellt. Bislang sind allerdings nur zwei Gastronomiebetriebe dabei, wie aus einer Antwort von Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bezirksparlament hervorgeht.
Frühere Schließung der Außenflächen
Den Gastrobetrieben, die die Charta nicht unterzeichnen wollen, könnten bald frühere Schließzeiten drohen. Von einer „generellen Vorverlegung alles Schließzeiten von Schankvorgärten auf 22 Uhr“ bei Nichtunterzeichnung ist die Rede in der Antwort. Diese drohe generell auch weiterhin bei Nichteinhaltung der Nachtruhe. Wer die Charta unterzeichnet, verpflichtet sich auch, diese auszuhängen und somit sämtliche Besucher über Regeln zur Lärmvermeidung aufzuklären. Denn Fälle von Lärmbelästigung sorgten auch in diesem Jahr wieder für einigen Ärger im Kiez.
Laut von Dassel war das Ordnungsamt insgesamt 36,1 Stunden am Weinbergspark im Einsatz. „Dabei wurden neben der Einhaltung der Sperrstundenregelung auch Themen wie Lärmbelästigungen bearbeitet“, erklärt er weiter. Nach einer Corona-Verschnaufpause klagen Anwohner seit vergangenem Sommer wieder regelmäßig über Partytourismus, Lärm und verschmutzte Parkflächen. Die CDU-Fraktion forderte deshalb ein entschlossenes Vorgehen am Weinbergsweg. Die „Charta der Rücksicht“ ist nun ein Versuch, die verfahrene Situation im Kiez zu verbessern.
Text: kr, Bild: IMAGO/Rolf Zöllner