Seit Ende Februar gilt in Berlin der Mietendeckel. Und die ersten positiven Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar.
Wie eine aktuelle Immowelt-Analyse der Angebotsmieten in den Bezirken zeigt, sind die vom Mietendeckel betroffenen Wohnungen binnen eines Jahres um acht Prozent günstiger geworden. Vor einem Jahr wurden für den Quadratmeter im Median elf Euro verlangt, aktuell sind es 10,10 Euro. Am stärksten gesunken sind die Angebotsmieten demnach im Wedding. Hier sind die Mieten laut der Analyse von Immowelt von 2019 auf 2020 um 18 Prozent zurückgegangen.
Vor einem Jahr lag die mittlere Miete noch bei zwölf Euro und damit über dem Berliner Durchschnitt. Nach dem Rückgang liegt sie aktuell nicht nur darunter, sondern mit 9,80 Euro pro Quadratmeter sogar unter der Zehn-Euro-Marke. Auch in Neukölln (-15 Prozent), Reinickendorf (-11 Prozent) und Tempelhof (-10 Prozent) sind die Mieten unter diese Grenze gerutscht. Der Verdrängung von Altmietern werde durch den Mietendeckel laut Mittes Stadträtin Ramona Reiser (Die Linke) endlich ein Riegel vorgeschoben. „Die Mieten kannten seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Endlich ändert sich das. Der Mietendeckel ist schon jetzt ein Erfolgsprojekt. Unser Bezirk muss für alle Menschen bezahlbar bleiben. Nicht nur in Wedding ist es in den letzten Jahren zu massiver Verdrängung alteingesessener Mieterinnen und Mieter aus ihren Kiezen gekommen.“
Datum: 26. Juni 2020, Text: red., Bild: imago images/Hohlfeld