So könnte die neue Bebauung in der Lily-Braun-Straße aussehen. Visualisierung: Stadt und Land
So könnte die neue Bebauung in der Lily-Braun-Straße aussehen. Visualisierung: Stadt und Land

In der der Lily-Braun-Straße werden neue Wohnungen gebaut. Gegner der Nachverdichtung haben eine Petition gestartet.

Auch am Stadtrand wächst die Nachfrage nach Wohnungen: Jeweils 150 neue Wohneinheiten errichtet das landeseigene Wohnungsunternehmen Stadt und Land in der Lily-Braun-Straße und der Bodo-Uhse-Straße in Kaulsdorf-Nord (Marzahn-Hellersdorf). Die Baumaßnahmen in der Bodo-Uhse-Straße laufen bereits.

Ende Februar begannen Maßnahmen zur Bauvorbereitung auf der Innenhoffläche in der Lily-Braun-Straße. Doch nun formiert sich Widerstand gegen die Nachverdichtung an dieser Stelle. In einer Online-Petition appellieren die Initiatoren an die Stadt und Land und Bausenator Andreas Geisel (SPD), von dem Bauvorhaben abzurücken.

„Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf positioniert sich eindeutig und setzt sich für den Erhalt des grünen Innenhofs der Lily-Braun-Straße ein“, heißt es in dem Petitionsschreiben. „Wir finden es empörend, dass die Stadt und Land offenbar Willens ist, sich darüber hinwegzusetzen und Fakten zu schaffen.“

Beitrag zum Klimaschutz

An Geisels Stadtentwicklungsverwaltung wird appelliert, dass sie den Schutz grüner Innenhofflächen „endlich ernst nimmt“. Die weitere Versiegelung von Flächen müsse unbedingt unterlassen werden, „um einen kleinen Beitrag auch zum Klimaschutz zu leisten“.

Unterzeichnet wurde die Petition von den Marzahn-Hellersdorfer Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke), Stefan Ziller (Grüne) und Jan Lehmann (SPD). „Zum langfristigen Schutz dieser Fläche werden wir mit unseren Bezirksfraktionen und Mitgliedern des Bezirksamtes die Aufstellung eines Bebauungsplanverfahrens voranbringen“, schreiben die Politiker.

Stadtentwicklungsstadträtin Juliane Witt (Die Linke) habe für das Vorhaben in der Lily-Braun-Straße keine Baugenehmigung erteilt. Mit dem Vorhaben würde der unbebaute Innenblockbereich zu einem hohen Anteil baulich genutzt und dem Quartier wertvolle Grünbereiche verloren gehen. Zudem besteht in dem Quartier ein erheblicher Mangel an Grundschulplätzen, der erst durch den geplanten Schulneubau an der Carola-Neher-Straße ausgeglichen werden könne.

Bis zum Redaktionsschluss hatten 408 Menschen die Petition unterschrieben. Vonseiten der Stadt oder des Senats wurden zunächst keine öffentlichen Reaktionen bekannt.

Text: red/nm