Ab heute können berlinpass-Inhaber kostenlos in Berlin schwimmen gehen. Bild: iStock/Getty Images Plus/JaySi
Ab heute können berlinpass-Inhaber kostenlos in Berlin schwimmen gehen. Bild: iStock/Getty Images Plus/JaySi

Die Notwendigkeit eines neuen Kombibades für Marzahn-Hellersdorf wurde von den Berliner Bäderbetrieben (BBB) bestätigt. Ein Meilenstein für Bezirksbürgermeister Gordon Lemm, dessen absolutes Herzensprojekt die Umsetzung des Kombibades seit seiner Wahl zum Bezirkschef im September 2021 ist.

Bekommt Marzahn-Hellersdorf ein neues Kombibad? Es sieht gut aus, hat doch die von den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) beauftragte Machbarkeitsstudie ergeben, dass der Standort als Familienbad für 280.000 Berliner gut gewählt ist. 

Das Kombibad wäre der erste Schwimmbad-Neubau in Berlin seit 25 Jahren. Ein Meilenstein also, für den Marzahn-Hellersdorfs Bürgermeister Gordon Lemm (SPD) seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021 ordentlich kämpft.

Bedarf kann ohne Kombibad nicht abgedeckt werden

Umso erfreuter ist er über die aktuellen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. Das Ergebnis der Berliner Bäder-Betriebe lautet demnach: „Die Ermittlung des theoretischen Besucherpotenzials für ein Kombibad am Standort Jelena-Šanti?-Friedenspark hat eindeutig gezeigt, dass sowohl für das Kernangebot Baden und Schwimmen als auch für das Saunabaden ein deutlich höheres Marktpotential vorhanden ist als es mit den beiden bestehenden Schwimmhallen der BBB, dem Freizeitforum und den das Einzugsgebiet tangierenden Konkurrenzbetrieben abgedeckt werden kann.“ Zur Info: Der Jelena-Šanti?-Friedenspark ist der heutige Kienbergpark am östlichen Ufer der Wuhle in Hellersdorf. Deshalb ist bei den Planungen auch vom „Kombibad Kienbergpark“ die Rede.

Das neue Kombibad soll im Wesentlichen drei Bereiche aufweisen: Einen ganzjährig betriebenen Innenbereich (Hallenbad), einen saisonal betriebenen Außenbereich (Freibad) und einen Saunabereich zur Entspannung und zur Gesundheitsförderung.

Große Resonanz bei Abstimmung

Dieser Wunsch deckt sich auch mit den Abstimmungsergebnissen zum neuen Kombibad. Knapp 1.700 Menschen haben sich innerhalb eines Monats an einer Abstimmung des Bezirksamtes zum neuen Kombibad beteiligt. „Die große Resonanz zeigt, wie wichtig dieses Infrastrukturprojekt für den Bezirk und den Osten Berlins ist. Eine Vielzahl der Abstimmenden wünscht sich an diesem Standort ein Familienbad – sowohl mit Schwimmhalle als auch einem Freibadbereich zum Entspannen mit Freunden oder Familie“, sagt Lemm. Die von den BBB in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie unterstützt die bezirklichen Wünsche. Auf der Webseite zum Kombibad Sind die Umfrageergebnisse zu finden.

Kleine oder große Variante?

Die Studie schlägt im Wesentlichen zwei Szenarien zur Entwicklung des „Kombibads Kienberg“ vor: Ein kompaktes Kombibad als Familienbad ohne Saunalandschaft (Szenario I) und ein erweitertes Kombibad als Familienbad mit Saunalandschaft (Szenario II). Die erste Variante würde Berechnungen zufolge 27 Millionen Euro kosten, die zweite läge bei rund 40 Millionen Euro.

Welches der beiden Szenarien schlussendlich umgesetzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: „Zusammenfassend lässt sich erkennen, dass bei beiden Szenarien die Grundbedarfe des Bezirks Marzahn-Hellersdorf mit der Realisierung eines Kombibads langfristig erfüllt werden können. Szenario I und II unterscheiden sich maßgeblich durch die Größe des Einzugsgebiets und die daraus resultierende Wirtschaftlichkeit des Betriebs, wobei Szenario II zwar ein höheres Investitionsvolumen und Betriebsrisiko aufweist, aber auch durch deutlich höhere Umsatzerwartungen eine größere Wirtschaftlichkeit und damit einen niedrigeren jährlichen Zuschussbedarf erwarten lässt“, so die Studie der Berliner Bäder-Betriebe.

Aufstellung eines Bebauungsplanes bereits beschlossen

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat bereits die Aufstellung eines Bebauungsplanes am Standort beschlossen und wird nun aufbauend auf den Erkenntnissen und Ergebnissen der Studie konkrete Untersuchungen zum Lärm- und Umweltschutz sowie dem erwarteten Verkehrsaufkommen beauftragen.

Sportsenatorin Iris Spranger wird sich in den senatsseitig anstehenden Haushaltsberatungen für eine Finanzierung des dringenden bezirklichen Anliegens einsetzen. „Wir müssen nicht nur unsere bestehenden Bäder in Stand halten, sondern der wachsenden Stadt auch durch neue Angebote gerecht werden. Daher unterstütze ich im Senat das Projekt für ein Familien- und Kombibad im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Mir ist wichtig, dass wir nicht nur über Projekte diskutieren, sondern konkret werden und Schritte eingeleitet werden, die zur Realisierung der Projekte führt. Dies verbessert die Angebote ganz konkret für die Menschen in Berlin“, so Spranger.

Werbesignal für Marzahn-Hellersdorf

„Die Ergebnisse der Umfrage decken sich mit der Wahrnehmung des Bezirks und den Erwägungen zum konkreten Standort. Ein familienorientiertes Bad inklusive Saunalandschaft, mit naturbezogenen Themenlandschaften, nachhaltiger Energiegewinnung und CO2-neutraler Bauweise könnte ein Werbesignal weit über unsere Bezirksgrenzen hinaus sein“, sagt Gordon Lemm, und weiter: „Ich befürworte insbesondere die vorgeschlagene Variante 2 und hoffe auf eine schnelle finanzielle Untersetzung durch das Land Berlin.“ Sein Ziel sei es, dass das Geld für die Umsetzung des Kombibades spätestens im Haushaltsjahr 2026 festgeschrieben wird.

Text: red/sara