Die Terminvergabe in den Bürgerämtern von Berlin soll verbessert werden. Foto: IMAGO / Frank Sorge
Die Terminvergabe in den Bürgerämtern von Berlin soll verbessert werden. Foto: IMAGO / Frank Sorge

Egal ob Personalausweis, Wohnungsanmeldung oder Reisepass: Einen Termin in einem Berliner Bürgeramt zu bekommen, ist oft gar nicht so leicht. Denn die sind oft viele Wochen und Monate im Voraus ausgebucht. Eine digitale Check-in-Funktion soll nun Abhilfe schaffen.

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg testet ein Check-in-System für Bürgerämter.
Nach einem ersten zweiwöchigen Testlauf im innovativen, kleineren Ausbildungsbürgeramt des Bezirks, ist nun ein zweiter Test im größeren Bürgeramt Yorckstraße gestartet.

Auch spontane Termine möglich

Seit dieser Woche werden Kundinnen und Kunden vor Ort elektronisch an einem Terminal eingecheckt – ähnlich wie bereits geübte Praxis an Flughäfen. Dabei sehen die Sachbearbeiter am Arbeitsplatz, welche Kunden zu früh oder zu spät kommen und das Zeitmanagementsystem wird lokal derartig optimiert, dass täglich neue Termine generiert werden, die für Spontankunden freigeschaltet werden können.

Zudem können Termine, die von Termin-Kunden ohne Absage nicht wahrgenommen werden, ausgeglichen werden. So entstehen keine Wartezeiten. Die Quote der so genannten „Nichterscheiner“ ist bisher mit einem Fünftel aller Termine sehr hoch.

Positive Resonanz

„Friedrichshain-Kreuzberg möchte die Digitalisierung von Bürgerdiensten lokal vorantreiben und Prozesse optimieren“, sagt Stadtrat Oliver Nöll. „Niemand in der Sachbearbeitung wartet hier noch auf Kunden, die gar nicht erst zu Ihrem Termin erscheinen und bisher für viele ungeplante Lücken gesorgt haben. Effiziente Prozesse sorgen bei Mitarbeitenden für mehr Planbarkeit und gleichzeitig freuen sich Bürgerinnen und Bürger über spontane Termine beim Bürgeramt.“

Die Resonanz bei Kunden und Mitarbeitenden zu diesem Check in-Testlauf ist laut dem Bezirk bisher sehr positiv. Friedrichshain-Kreuzberg wird in diesem Kooperationsprojekt, welches innovativ vom CityLab und gesamtstädtisch von der Monitoringstelle der Senatsinnenverwaltung begleitet wird, mit deutlich größeren Schritten voranschreiten.

Auf dem Weg zu einem Modellprojekt „Bürgeramt der Zukunft“ – gefördert vom Bundesinnenministerium – sollen dann eine ganze Reihe digitaler Services der Bürgerämter angeboten werden, die bislang in Berlin noch nicht im Bürgeramtsportfolio sind.

Text: red/su