Karstadt in der Wilmersdorfer Straße: Ende Januar 2024 ist hier Schluss. Bild: IMAGO/Jochen Eckel
Karstadt in der Wilmersdorfer Straße: Ende Januar 2024 ist hier Schluss. Bild: IMAGO/Jochen Eckel

Anfang 2024 schließt das Karstadt-Warenhaus in der Wilmersdorfer Straße. Die Debatte um die künftige Nutzung des Baus ist in vollem Gange.

Luxuswohnungen? Oder lieber soziale Einrichtungen? Ideen für das Karstadt-Gebäude in der Wilmersdorfer Straße reichlich. Und auch Gerüchte.

Zuletzt hießt es, die die Eigentümerin will das Haus abreißen lassen und an selber Stelle neu bauen. Handels-, Büro- und Wohnnutzung sollen laut einem in der letzten Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf behandelten Antrag dort entstehen. Das Gebäude in der Wilmersdorfer Straße ist im Besitz der Cofra Holding, der unter anderem C&A gehört.

Neue Identität für den Standort

Luxuswohnungen und ein paar „alibimäßige Geschäfte“ vermutet der Vorsitzende des Karstadt-Betriebsrates Andreas Werner hinter diesen Plänen, berichtet die „Berliner Morgenpost“. „Alle Beteiligten müssen weiterhin an der Transformation der Wilmersdorfer Straße arbeiten und an einem Strang ziehen“, so Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) gegenüber dem Blatt. Ziel müsse es sein, die Aktivität auf der Straße weiter zu heben und dem Standort eine neue Identität zu geben.

Thomas Bong von der Arbeitsgruppe Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße sieht eine Chance, an dem Standort etwas völlig Neues zu gestalten. Für den Neubau wurde zuletzt eine Mischung aus reduziertem Warenhaus, Kultureinrichtungen, Wohnungen und Geschäften angestrebt. In der Bezirksverwaltung liegt bereits ein Antrag auf einen Bauvorbescheid vor. Der Bezirk will bei den Plänen mitreden und strebt den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages an.

Nicht nur Einzelhandel

Eine reduzierte Warenhausnutzung werde mit dem Investor weiterhin diskutiert und hätte sich im letzten Gespräch konkret auf die Fortführung der Markthalle bezogen, wird berichtet. Es sei weiterhin das Interesse des Bezirks, einen Ankermieter für die Wilmersdorfer Straße zu finden. Da sich die Innenstädte stark verändern würden, dürfe sich die Suche nicht mehr ausschließlich auf den Einzelhandel beziehen. Auch die Integration öffentlicher Nutzungen oder von Orten des Gemeinwohls solle geprüft werden.

Text: nm