Blick auf das Bettenhaus der Charité auf dem Campus Berlin-Mitte
Blick auf das Bettenhaus der Charité auf dem Campus Berlin-Mitte Foto: Philipp Znidar/dpa

Berlin (dpa/bb) – Der Berliner Charité stehen Tarifverhandlungen mit Forderungen nach deutlich mehr Gehalt für Ärztinnen und Ärzte bevor. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert unter anderem eine Lohnsteigerung um 12,5 Prozent, eine Anhebung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlages für Arbeit in Randzeiten. Die Gewerkschaft will insgesamt auch die Gesamtarbeitslast reduzieren und die Arbeitsbedingungen verbessern, wie die Gewerkschaft auf ihrer Webseite erklärte. Die Verhandlungen sollen an diesem Freitag beginnen.

Dem für Krankenversorgung zuständigen Charité-Vorstand Martin Kreis zufolge würde eine Umsetzung der Forderungen eine «übermäßig wirtschaftliche Belastung» bedeuten, die zu «harten Sparmaßnahmen» und dem Abbau von Stellen führen würde. «Das kann nachhaltige Auswirkungen auf das Niveau der Krankenversorgung haben», sagte Kreis am Dienstag bei einem Pressegespräch.

Laut Angaben des Charité-Vorstands verdient eine Assistenzärztin an dem Universitätsklinikum derzeit rund 7000 Euro im Monat, inklusive Zulagen und Zeitzuschlägen. Bei einer Lohnsteigerung um 12,5 Prozent müssten rund 1000 Euro obendrauf gezahlt werden. Übertragen auf alle Entgeltgruppen würde das laut Vorstand zu Mehrkosten von etwa 55 Millionen Euro führen. Das sei eine «schwer zu stemmende Mehrbelastung».