Young woman with long red hair and glasses enjoying a loud guffaw or belly laugh over a blue studio background with copy space

In der Kolumne „Schlager der Woche“ beschäftigen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u.a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen.

Von Vivien Neuburg, Morgenmoderatorin Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)

Wenn es ums Frausein geht, ist die Berliner Schnauze etwas Wunderbares. Ich beneide Berliner Frauen dafür, dass sie kein Blatt vor den Mund nehmen. Mittlerweile lebe ich drei Jahre in Berlin und nehme immer noch zu viele Blätter vor den Mund. Meine ganze Kindheit lang hatte ich das Gefühl, ich soll bloß keine Umstände machen.

Die Botschaft, dass Frauen nicht zu laut sein sollten, ist tief in unserer Kultur verankert. Trotz Unisex-Toiletten in Berlin ist unsere Gesellschaft geprägt von Strukturen, in denen Frauen als schwächer angesehen werden als Männer. In der Arbeitswelt werden Frauen, die ihre Stimme erheben, als „schwierig“ oder „bossy“ bezeichnet. Es ist an der Zeit, ein neues Bild zu zeichnen von Weiblichkeit.

Schon in den 50ern wusste Schriftstellerin Simone De Beauvoir: „One is not born but becomes a woman“. Wem das nicht deutlich genug ist: Schlagerstar und Berliner Schnauze Kerstin Ott ist präziser, wenn sie singt: „Lebe laut“.