Schönefeld (dpa/bb) – Menschenrechtsaktivisten haben am Donnerstag ein Protestcamp gegen ein geplantes Ein- und Ausreisezentrum für Migranten am Flughafen BER eröffnet. Man kämpfe gegen die gängige Abschiebepraxis und für die Bewegungsfreiheit für jedermann, erklärten die Organisatoren am Donnerstag. Das Protestcamp in Schönefeld war Anfang der Woche vom OVG Berlin-Brandenburg erlaubt worden, nachdem die Polizei Beschwerde gegen das Camp eingelegt hatte.
Mehrere Geflüchtete berichteten, welchen «massiven Druck und welches Leid» die gängige Abschiebepraxis erzeuge. Die Angst und die von vielen empfundene Ausweglosigkeit habe schon Menschen in den Tod getrieben. An diesem System müsse sich grundlegend etwas ändern, erklärten die Aktivisten.
Zudem sei die Lobby für Geflüchtete in Deutschland katastrophal. Die Behörden legten den Menschen Steine in den Weg und übten Druck aus, sagte ein Sprecher des Protescamps. Durch strenge Regelungen blieben sie von den Familien isoliert, hätten weder Zugang zur Arbeit noch zur Bildung. Außerdem würden viele aufgrund ihres Aussehens kriminalisiert. Vor diesem Hintergrund erlebten viele Geflüchtete in Deutschland eine schwere Zeit.
Das Protestcamp soll bis kommenden Dienstag gehen. Laut Organisation werden rund 500 Teilnehmende erwartet. Der Bund und das Land Brandenburg planen den Bau eines Ein- und Ausreisezentrums für Migranten am Flughafen BER.