Vier Männer wurden identifiziert, das Opfer ist derweil verschwunden. (Symbolbild)
Vier Männer wurden identifiziert, das Opfer ist derweil verschwunden. (Symbolbild) Foto: Fabian Sommer/dpa

Berlin (dpa/bb) – Ein Rocker und drei mutmaßliche Komplizen sind wegen eines brutalen Angriffs auf einen anderen Mann in Berlin angeklagt worden. Insgesamt sechs Männer sollen das 37-jährige Opfer im Juli 2022 krankenhausreif geprügelt haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Vier Verdächtige konnten identifiziert werden. Inzwischen sei das Opfer spurlos verschwunden. 

Die Tat wurde erst durch ein Video auf einem Handy, das dem Rocker gehörte und der Polizei in die Hände fiel, bekannt. Im September 2022 war der Rockerclub United Tribuns bundesweit verboten worden. Die Polizei durchsuchte Vereinsheime und Wohnungen und beschlagnahmte unter anderem auch Telefone. Bei der späteren Auswertung stieß die Berliner Polizei auf das Video, das den brutalen Angriff im Trainingsraum einer Wachfirma in Wedding zeigte. 

Opfer mit schweren Gesichtsverletzungen

Demnach soll der 39-jährige Rocker mit Quarzsand-Handschuhen, die zur Verstärkung von Schlägen genutzt werden, auf das Opfer eingeprügelt haben. Ein 34-jähriger Mann soll ebenfalls zugeschlagen haben. Ein 41-jähriger Beteiligter soll das Ganze gefilmt haben, während drei andere sich drohend aufbauten. Auch als das Opfer schon am Boden lag, sollen die Täter weiter geprügelt und dem Mann auf den Kopf getreten haben. Wegen schwerer Verletzungen im Gesicht wurde der 37-jährige Mann danach im Krankenhaus behandelt.

Am 10. September dieses Jahres durchsuchte die Polizei mit Hilfe von Spezialeinheiten Wohnungen der mutmaßlichen beteiligten Männer, bei denen sie Quarzsand-Handschuhe und verdächtige Kleidungsstücke fand. Der 39-jährige Rocker und der 34-jährige Mann wurden daraufhin verhaftet und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.