In diesem Jahr fällt vielerorts  wegen Frostschäden an Obstbäumen die Ernte von Kirschen und andern Früchten aus.  (Archivbild)
In diesem Jahr fällt vielerorts wegen Frostschäden an Obstbäumen die Ernte von Kirschen und andern Früchten aus. (Archivbild) Foto: Jens Kalaene/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Schwierige Zeiten für Obstbauern: Wegen Frostschäden an Obstbäumen fällt die Ernte von Kirschen und anderen Fürchten vielerorts aus. Hofläden müssen teils schließen. 

«Bei allen Obstsorten haben wir durch massive Frostschäden einen Total-Ernteausfall und können somit auch keine Selbsternte anbieten», wie das Obstgut Marquardt in Potsdam auf seiner Internetseite ankündigte. So wie ihm soll es insgesamt mehr als zwei Drittel der Betriebe gehen, hatte das Statistik-Amt vor kurzem mitgeteilt.

Hofläden bleiben mancherorts geschlossen, weil es keine Kirschen, Pflaumen, Äpfel und Birnen gibt. «Es ist alles erfroren», schreiben auch die Betreiber von Neumanns Erntegarten in Potsdam. Im Juli steht dann noch die Ernte von Himbeeren an. Auch auf dem Obstgut Müller in Altlandsberg im Kreis Märkisch-Oderland sind die Blüten der Kirschbäume in den Frostnächten im Frühjahr erfroren. Andere Betriebe berichten von massiven Ausfällen. 

Der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg schätzt die entstehenden Schäden auf insgesamt 10 bis 14 Millionen Euro. Das Land Brandenburg wird in diesem Jahr um die 3 Millionen Euro bereitstellen, um Obstbauern wegen hoher Ernteausfälle aufgrund der Frostschäden zu unterstützen.

Die Brandenburger Obstbaubetriebe gehen laut Statistischem Landesamt von einer Kirschernte von 110 Tonnen aus – die Menge liegt damit um 650 Tonnen unter der durchschnittlichen Kirschernte des Vorjahres. Süßkirschen werden in Brandenburg nach Angaben der Statistikbehörde auf einer Fläche von rund 226 Hektar angebaut. Die Sauerkirschbäume stehen auf einer Fläche von etwa 62 Hektar. Seit Jahren sinkt die Anbaufläche kontinuierlich. 

Zugleich hat nun die Heidelbeere bis Ende August Hochsaison. Interessierte können sie auch selbst pflücken. Rund 24 Betriebe bauen die blauen Früchte laut Gartenbauverband auf rund 419 Hektar an. Bei den Kulturheidelbeeren sei auch mit Frostschäden zu rechnen, aber längst nicht so massiv wie etwa bei Kirschen.