Krumme Lanke in Steglitz-Zehlendorf: Nicht nur hier setzen die zunehmenden Hitzephasen den Bäumen zu. Bild: IMAGO/Christian Ender
Krumme Lanke in Steglitz-Zehlendorf: Nicht nur hier setzen die zunehmenden Hitzephasen den Bäumen zu. Bild: IMAGO/Christian Ender

Flächen entsiegeln und Stadtgrün umgestalten: In mehreren Bezirken laufen Projekte an, um Berlin fit für den Klimawandel zu machen.

Insgesamt 11,3 Millionen Euro Fördermittel fließen aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ nach Berlin. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages entschieden. „Von dieser Entscheidung der Ampel-Koalition profitieren Menschen und Stadtnatur in ganz Berlin“, teilt Cansel Kiziltepe, die Sprecherin der Berliner Landesgruppe der SPD-Bundestagsfraktion, mit.

Unter anderem wird der Friedrichshainer Rudolfkiez durch die Bundesförderung klimaresilient umgebaut. Dannecker- und Rudolfstraße werden zu einer Klimastraße umgestaltet. „Dies ist insbesondere im dicht bebauten Kiez zwischen Stadtbahn und Stralauer Allee ein wichtiger Beitrag, um gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Hitzebelastungen zu verringern“, so Kiziltepe.

Durch die Teilentsiegelung der künftigen Klimastraße werden mögliche Schäden durch klimawandelbedingte Extremwetterereignisse minimiert. Neben der Entsiegelung werden neue Grün- und Freiflächen geschaffen. „Dies verbessert die lokale Klimafunktion und stärkt die Aufenthaltsqualität im Freien. Klimaresilienz und steigende Lebensqualität gehen Hand in Hand!“ Für dieses Projekt stehen rund 1.57 Millionen Euro zur Verfügung.

Artenreicher Mischwald


Ferner wird ein klimasensibler Umbau der Waldanlagen an der Krummen Lanke und dem Schlachtensee in Steglitz-Zehlendorf angepeilt. Die Fördersumme: etwa 1.7 Millionen Euro. „Das Ziel des Umbaus besteht darin, einen resilienten, artenreichen Mischwald aufzubauen und klimabedingten Herausforderungen wie Erosion entgegenzuwirken“, so Ruppert Stüwe, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Steglitz-Zehlendorf.

Und weiter: „Damit machen wir die Krumme Lanke und den Schlachtensee fit für die Zukunft und sichern die hohe Lebensqualität in unserem Bezirk, auch im Hinblick auf künftige Generationen. Mir ist wichtig, dass der Umbau nicht nur nachhaltig, sondern auch sozial gestaltet wird. Die Zugänglichkeit für Menschen, die weniger mobil sind, wird ebenfalls deutlich verbessert.“

Auch der Barbarossaplatz in Tempelhof-Schöneberg wird klimafit gemacht. Hierfür werden Fördermittel in Höhe von circa 2.33 Millionen Euro bereitgestellt. „Wir brauchen eine klimagerechte Stadtentwicklung indem wir Grünflächen ausbauen beziehungsweise schaffen, Grünflächen zugänglicher machen und die Biodiversität in unserer Stadt fördern“, lässt die Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne) mitteilen. „Die Umgestaltung des Barbarossaplatzes in Schöneberg ist dafür ein wichtiger Schritt.“

Mehr Platz für Fußgänger

Der Barbarossaplatz wird grüner und soll vor allem für Fußgänger und für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglicher gemacht werden. Die Fahrbahn vor der Volkshochschule wird für den motorisierten Verkehr gesperrt sowie der Durchgangsverkehr unterbunden. Der Barbarossaplatz liegt zwischen der Hohenstaufen-, Grunewald- und Goltzstraße. Neben dem Kinderbrunnen gibt es eine Grünfläche mit mehreren Bäumen, die Schatten spenden.

Außerdem ist geplant, den Preußenpark in Charlottenburg-Wilmersdorf „modellhaft“ umzubauen. Die Fördermittel des Bundes belaufen sich auf circa 5.74 Millionen Euro. Damit sollen neue attraktive Angebote und bessere Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bürger aller Altersgruppen geschaffen werden.

Klimawandel belastet Gesundheit

„Häufigere Starkregen, Hitze- und Trockenperioden in Folge des Klimawandels belasten Städte und urbane Räume immer mehr“, heißt es aus der SPD-Bundestagsfraktion. „Vor allem öffentliche Parks und Gärten sind durch längere Trockenperioden und Schädlingsbefall bedroht.“

Längere und heftigere Hitzeperioden belasteten die menschliche Gesundheit, vor allem kleiner Kinder, alter Menschen und von Menschen mit Vorerkrankungen. Die Kommunen seien daher gefordert, vorhandene Grünanlagen klimaresilient zu gestalten sowie mehr Freiflächen zur Versickerung bei Starkregen in den städtischen Räumen zu schaffen.

Weitere Informationen zum Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gibt es online.

Text: red/nm