Der Bundesverband Schauspiel, die Gewerkschaft Verdi und die Produktionsallianz haben sich vorläufig in Tarifverhandlungen geeinigt. (Symbolfoto)
Der Bundesverband Schauspiel, die Gewerkschaft Verdi und die Produktionsallianz haben sich vorläufig in Tarifverhandlungen geeinigt. (Symbolfoto) Foto: Fabian Sommer/dpa

Berlin (dpa) – Filmschaffende in Deutschland sollen bei größeren Drehs ab kommendem Jahr einen zusätzlichen freien Tag bekommen. Darauf haben sich der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die Gewerkschaft Verdi vorläufig in Tarifverhandlungen mit der Produktionsallianz geeinigt. Zudem soll den Eckpunkten zufolge die Altersvorsorge in der Branche erneuert werden.

Ab 2025 erhalten Filmschaffende – darunter Schauspieler, Maskenbildner und Regieassistenten – den Angaben von Verdi nach bei je 21 Drehtagen einen freien bezahlten Tag als Ausgleich. Zudem wird demnach die Arbeitszeit bei der täglichen Dauer uneingeschränkt auf maximal zwölf Stunden begrenzt und es soll neue Zuschläge für Überstunden geben.

Tarifverhandlungen seit September

Die Tarifverhandlungen hatten bereits im September 2023 begonnen. Filmschaffende hatten unter anderem eine Vier-Tage-Woche und eine kürzere Tagesarbeitszeit gefordert, um die Arbeitsbedingungen an Filmsets zu verbessern. 

Selten zuvor seien so viele und bedeutsame tarifliche Fortschritte erreicht worden, sagte Heinrich Schafmeister, Tarifverhandlungsbevollmächtigter des BFFS. «Allein die Einigung zu einem völlig neuen Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge über die Pensionskasse Rundfunk kann gar nicht genügend gewürdigt werden.» Er werde vor allem Schauspieler vor Altersarmut schützen, «die bei uns bislang aufgrund der lückenhaften gesetzlichen Absicherung leider eher die Regel als die Ausnahme ist».

Noch keine Einigung beim Thema KI

Laut Björn Böhning, Vorstandssprecher der Produktionsallianz, war die Tarifrunde geprägt von der «wirtschaftlichen Krise der Film- und Fernsehwirtschaft und stand deshalb unter schwierigen Vorzeichen.» In insgesamt acht Tarifrunden habe man hart miteinander gerungen. Nun habe man eine in Krisenzeiten schmerzliche, aber vertretbare Einigung erzielt.

Auf der Forderungsliste stand auch die Frage zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Wegen noch offener Fragen bei diesem Thema sei man bisher nicht endgültig zum Abschluss der Verhandlungen gekommen, hieß es von Verdi. Die Gespräche werden demnach fortgesetzt.