In Berlin sind 1.000 Arztpraxen aus der Impfkampagne gegen Corona ausgestiegen. Der Grund sind fehlende Impfdosen.
In massenhaften Booster-Impfungen ruhen große Hoffnungen, um die vierte Corona-Welle zu brechen. In Berlin werden diese Hoffnungen gerade kleiner.
Aktuell kommt es zu Engpässen bei dem Impfstoff von Biontech. Darüber berichtet die „Berliner Zeitung“. Wolfgang Kreischer, Allgemeinmediziner und Vorsitzender des Berliner Hausärzteverbands, fordert mehr Impfstoff für Berlin.
Große Nachfrage
Die Nachfrage nach Immunisierung gegen Sars-Cov-2 wachse, doch nehme die Bereitschaft unter den niedergelassenen Ärzten ab, sich in der Kampagne zu engagieren, so Kreischer. Und weiter: „Im Sommer haben in Berlin noch rund 3.000 Praxen gegen Corona geimpft. Mittlerweile sind es nur noch 2.000.“
Der Mediziner wünscht für sich und seine impfenden Kollegen zudem mehr Geld. Der Aufwand sei enorm.
Zwei Millionen Impfdosen fehlen
Das Präparat von Biontech wurde auf Geheiß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rationiert. Für die kommende Woche bekämen viele Praxen weniger Impfstoff als geordert, teilt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit. Bundesweit fehlten rund zwei Millionen Dosen.
Insgesamt gibt es in Berlin laut Kreischer genug Impfstoff, allerdings von dem Hersteller Moderna. Der Großhandel habe Praxen bereits signalisiert, dass von kommendem Montag an sogar der Impfstoff von Moderna knapp werden könnte, so die KBV.
Text: red/nm, Archivbild: IMAGO/snapshot