Ein Fenster einer an einer Schule ist zum Lüften geöffnet.
Ein Fenster einer an einer Schule ist zum Lüften geöffnet. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild/Symbolbild

Potsdam (dpa/bb) – Schulen sollten bei rechten Vorfällen aus Sicht der Beratungsstelle Demos so früh wie möglich handeln. Die Lehrkräfte hätten das Gefühl, alleine dazustehen, sagte der Geschäftsführer des brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung Demos, Markus Klein, im rbb-Inforadio am Mittwoch zu einem offenen Brief von Lehrkräften im Kreis Spree-Neiße. Es sei wichtig, «dass Schulleitung und Kollegium in dieser Frage klar sind und an einem Strang ziehen». Der erste Impuls, da möglicherweise wegzuschauen, sei durchaus nachvollziehbar, wenn unklar sei, ob die Kollegen einem tatsächlich den Rücken stärkten. Dabei sei es zentral, so früh wie möglich zu handeln, «damit aus einem Schneeball keine Lawine wird».

Rechtsextremismus an Schulen beschäftige Demos immer wieder, sagte Klein. Das Institut bietet mit mobilen Teams Beratung an.

Die Polizei ermittelt an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße zu möglichen Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Lehrkräfte hatten sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt. «Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal an einer Schule im Spree-Neiße-Kreis täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen», heißt es in dem Schreiben.

Als Beispiele nennt die Lehrerschaft unter anderem die verfassungsfeindliche Verbreitung von rechtsextremen Symbolen, Schriften, Musiktiteln und Gewalt an der Schule. Schulmobiliar werde mit Hakenkreuzen beschmiert, im Unterricht werde rechtsextreme Musik gehört, in den Schulfluren demokratiefeindliche Parolen gerufen.