MAuerstück in Pamkow

Mauerstück an der Pankower Dolomitenstraße steht jetzt unter Denkmalschutz.

Bis vor wenigen Monaten war das Mauerteil in der Dolomitenstraße entlang der Bahntrassen noch 80 Meter lang. Seit einigen Wochen werden an der Ecke Maximilianstraße Wohnhäuser gebaut und im Zuge des Abrisses der Garagenanlagen, die hier noch bis Januar standen, erblickte dieses Stückchen deutscher Teilung wieder das Licht der Öffentlichkeit.

Ein Großteil dieses historischen Mauerstücks fiel in den vergangenen Wochen dann der Abrissbirne zum Opfer, ehe ein noch zwölf Meter breiter Rest der originalen Hinterlandmauer durch das Landesdenkmalamt gerettet und unter Denkmalschutz gestellt werden konnte. Gemeinsam bemühen sich das DDR-Museum und die Stiftung Berliner Mauer nun darum, dass die fünf Mauersegmente zukünftig hier nicht nur dauerhaft sichtbar sind, sondern auch mit besonderen Hinweisen ausgestattet werden.

„Uns ist klar, dass wir im Berliner Stadtgebiet nicht alle Reste der Berliner Mauer erhalten können, die wir noch vorfinden“, räumt Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer zum Pressetermin in der vergangenen Woche ein. Dennoch sei gerade dieses Stück der damaligen Grenzbefestigung besonders schützenswert. „Das Mauerteil befand sich seinerzeit ja 500 Meter vor der eigentlichen Hauptsperrmauer und diente zur Abriegelung der Bahntrasse und des östlich gelegen Naturstreifen „Nasses Dreieck“, erklärt der Experte.

Die Reste bewahren

Rund 200 solcher Mauerreste in dieser Größenordnung gäbe es noch bestenfalls an der ehemals innerstädtisch geführten Grenze. „Wir müssen schauen, dass wir die jetzt noch vorhandenen historischen Reste bewahren, um sie als Denkmal auch für die Nachwelt sichern zu können“, lautet Klausmeiers Forderung.

Mit dem Bauboom der vergangenen Jahren seien zahlreiche solcher historischen Hinterlassenschaften aus dem Berliner Stadtbild verschwunden. Das Stück mit den fünf Mauersegementen an der Dolomitenstraße, Ecke Maximilianstraße befindet sich in direkter Nachbarschaft zum geplanten Schnellradweg, der über die ehemalige Bahntrasse im weiteren Verlauf des Panke-Trails führen soll. „Da wird sich eine spezielle Ausschilderung dieses Ortes an dem Radweg natürlich anbieten“, lautet das Fazit des Mauerexperten.

Datum 21. Mai 2020, Bild und Text: Stefan Bartylla