Neue Traglufthalle als Alternative zum Stadtbad Tiergarten und zum Paracelsus-Bad.
Den ersten offiziellen Rammschlag für die neue Traglufthalle am Kombibad Seestraße wollten sie sich nicht entgehen lassen. Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki (SPD) und die Vorstände der Berliner Bäder-Betriebe (BBB), Johannes Kleinsorg und Annette Siering, waren dieser Tage ganz früh dabei, als der erste von rund 80 Ankern in den Boden des Weddinger Sommerbads getrieben wurde. Binnen weniger Wochen sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und das neue Berliner Schwimmbad-Mekka öffnen. Davon profitieren auch Reinickendorfer Schwimmfans.
Neue Kapazitäten
„Die Traglufthalle ist dringend nötig, um die Wasserflächen zu kompensieren, die zurzeit wegen der Sanierung des Stadtbads Tiergarten und des Paracelsus-Bades in Reinickendorf ausfallen“, so Dzembritzki. Das Paracelsus-Bad und das Stadtbad Wedding sind seit Sommer dieses Jahres geschlossen, die Wiedereröffnung für beide Bäder ist 2021 geplant. Unterstützt durch höhere Zuschüsse aus dem Landeshaushalt, die das Abgeordnetenhaus für die Bäder bewilligt hat, investieren die BBB in das Projekt rund 2,2 Millionen Euro. Kleinsorg: „Die Traglufthalle ist ein zentrales Projekt für die Sanierung und Modernisierung der Berliner Bäder. Damit schaffen wir die Kapazitäten, um in den dringend sanierungsbedürftigen Hallenbädern die nötige Baufreiheit zu erreichen.“
Durch die Überkuppelung der beiden 50-Meter-Becken des Freibads an der Seestraße erhält das Bad 2.072 Quadratmeter überdachte und für den Winter geeignete Wasserfläche dazu. Zum Vergleich: Die jetzt geschlossenen Bäder Tiergarten und Paracelsus-Bad verfügen über knapp 1.600 Quadratmeter Wasserfläche. Die Traglufthalle wird aus einer dreilagigen Folienkonstruktion hergestellt und von einem Seilnetz in Form gehalten. Die Seile werden mit den Ankern verbunden, die nun in den Boden getrieben werden. Die Halle wird in den kommenden drei Jahren jeweils zum Ende der Freibadsaison auf- und zu Beginn der Saison wieder abgebaut. „Sind die baulichen Vorbereitungen einmal abgeschlossen und die Anker im Boden, wird der Auf- und Abbau der Halle künftig noch schneller gehen“, erläutert Annette Siering. „In den Sommermonaten bleibt das Freibad erhalten.“
Start im Dezember
Klappt alles wie geplant, ist am 12. November ein besonderes Datum: In weniger als zwei Stunden soll die Halle an diesem Tag mittels großer Gebläse aufgerichtet werden. „Wir feiern also quasi Grundsteinlegung und Richtfest am selben Tag“, erklärt Kleinsorg. Vorgesehen ist, dass die Traglufthalle Anfang Dezember ihren Betrieb aufnimmt. Sie steht dann für das Schwimmen der Schulen und Vereine zur Verfügung.
Das direkt angrenzende Hallenbad an der Seestraße – es wird aktuell mehrheitlich von Schulen und Vereinen genutzt – wird dann nahezu ausschließlich für die Allgemeinheit offenstehen. Hierzu führt Drzembritzki aus: „Mit diesem Projekt schaffen wir in Wedding eine sehr gute Möglichkeit für alle Kunden der Berliner Bäder Betriebe, ausgiebig schwimmen zu können.“
Datum: 26. Oktober 2019. Text: Redaktion. Bild: Bild: Paranet Deutschland / Beispielbild